Verls Trainer Alexander Ende nahm nach dem späten 3:2-Erfolg in Duisburg drei Veränderungen vor: Pernot, Kammerbauer sowie Wolfram begannen anstelle von Mikic, Baack (beide Bank) und Lokotsch (verletzt).
Dortmund-Coach Jan Zimmermann, dessen Team beim 2:1 gegen Viktoria Köln seine drei Spiele andauernde Torflaute beendete, tauschte zweimal. Für Blank und Kamara (beide Bank) standen Pudel und Roggow in der Startformation.
Von Beginn an zeigten beide Mannschaften ihre Qualitäten im Spiel mit dem Ball und versuchten flach aus der eigenen Defensive heraus aufzubauen, die erste gute Gelegenheit verzeichneten die Dortmunder jedoch nach einem ruhenden Ball: Göbel fand mit seiner Ecke den Kopf von Michel, der jedoch knapp am linken Pfosten vorbeiköpfte (11.). Auf der Gegenseite ließ auch Otto die erste Verler Möglichkeit per Kopf liegen, Lotka war auf dem Posten (12.).
Hettwer bringt den BVB in Führung - Wolfram antwortet
Kurz darauf durfte der Borussia-Schlussmann erstmals jubeln. Besong behauptete sich im Mittelfeld gegen Pernot und bediente mit seinem Querpass auf der rechten Seite Hettwer. Der Neuzugang vom MSV Duisburg überwand SC-Keeper Unbehaun, bis Sommer noch beim BVB aktiv, nach feiner Mitnahme aus halbrechter Position per Flachschuss (15.). In der Folge erhöhten die bis dahin bereits optisch leicht überlegenen Verler abermals den Druck. Batista Meiers Aufsetzer konnte Lotka im zweiten Versuch noch entschärfen (19.), nach einer gefühlvollen Hereingabe des Offensivmanns war der Dortmunder dann aber erstmals geschlagen: Wolfram köpfte nicht wirklich platziert, aber wuchtig zum Ausgleich ein (23.).
3. Liga - 7. Spieltag
Verl blieb im Anschluss das etwas gefährlichere Team, Fehlpässe und leichtfertige Ballverluste im letzten Drittel prägten jedoch das Spiel, das sich zu diesem Zeitpunkt beinahe ausschließlich zwischen den Strafräumen abspielte, bis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel legten die Gastgeber druckvoll los, Otto fand mit seinem wuchtigen Linksschuss aus 16 Metern jedoch in Lotka seinen Meister (46.).
Verl dreht das Spiel
Ein Warnschuss für die Gäste, die in der Folge besser in die Partie fanden - aus kurzer Distanz scheiterte Michel jedoch an der Latte (57.). Mitten in die Drangphase der Schwarz-Gelben hinein schlugen dann die Verler zu: Nach Zuspiel von Corboz hatte Batista Meier 18 Meter vor dem Tor zu viel Platz und platzierte die Kugel präzise im linken Eck (63.).
Dortmund drängte in der Folge auf eine Antwort, wirklich zwingende Gelegenheiten sprangen jedoch nicht heraus, mit etwas Glück kamen die Gäste aber zurück: Göbels Hereingabe von der linken Seite erreichte Eberwein im Zentrum zwar nicht mehr mit dem Kopf, dafür flog der Ball stattdessen auf direktem Wege ins Netz (74.). Beide Trainer wechselten nach dem Ausgleich mehrfach, beide Mannschaften versuchten es noch einmal mit einer Schlussoffensive, ohne dabei jedoch wirklich zwingend zu werden.
Mittelstädt muss ins Tor - und kann das Remis nicht festhalten
Ab der 86. Minute wurde es dann dramatisch. SC-Schlussmann Unbehaun verletzte sich bei einem Zusammenprall mit Bamba und konnte nicht mehr weitermachen. Die Hausherren hatten bereits fünfmal gewechselt und so musste schließlich der kurz zuvor gebrachte etatmäßige Angreifer Mittelstädt in den Kasten (86.).
In Unterzahl verteidigten die Verler das Unentschieden leidenschaftlich, bis ausgerechnet Mittelstädt tief in der Nachspielzeit zur tragischen Figur wurde. Ein wuchtigen, aber zentralen Abschluss von Butler aus spitzem Winkel konnte der "Ersatz"-Keeper nicht festhalten, der Ball kullerte aus seinen Händen über die Linie (90.+4). Dortmund hatte das Spiel gedreht, brachte den knappen Vorsprung gegen die SC-Schlussoffensive schließlich über die Zeit und durfte über den ersten Auswärtssieg der Saison jubeln.
Für den SC Verl geht es am Samstag (30.09., 14 Uhr) beim TSV 1860 München weiter. Borussia Dortmunds zweite Mannschaft trifft bereits am Mittwoch (27.09., 19 Uhr) am vorgezogenen 9. Spieltag auf den MSV Duisburg.