Bundesliga

Gisdol: Was gegen Leipzig spricht

Hoffenheim: Trainer in Verhandlungen mit der TSG

Gisdol: Was gegen Leipzig spricht

Für ihn ist Leipzig derzeit kein Thema: 1899-Trainer Markus Gisdol.

Für ihn ist Leipzig derzeit kein Thema: 1899-Trainer Markus Gisdol. Getty Images

Ansonsten gebe es "keinen Kontakt zu Leipzig". Basta. Man kann sich leicht ausmalen, dass Gisdols Reaktion deutlich heftiger ausgefallen wäre, würde es sich bei dem unliebsamen Zwischenrufer nicht um seinen einstigen Mentor Ralf Rangnick handeln. Der hatte seinen früheren Assistenten als einen der wenigen Kandidaten genannt, die den Anforderungen genügen, die an den künftigen Cheftrainer bei RB gestellt werden. Gisdol verkörpere die gewünschte Spielphilosophie. So wie Thomas Tuchel. Und es schien längst ausgemacht, dass der einstige Mainzer Coach spätestens im Sommer den aufstrebenden Red-Bull-Klub übernimmt. Offensichtlich aber ziert sich Tuchel noch. Womöglich weil der der avisierte Durchmarsch in die Bundesliga ins Stocken geraten ist. Jedenfalls ein denkbarer Grund für Rangnick, dem Umworbenen zu signalisieren, dass durchaus auch andere Kandidaten denkbar wären.

Ich wünsche mir, dass ich so lange wie möglich mit ihm hier zusammenarbeiten kann. Das ist, was zählt.

TSG-Manager Alexander Rosen über Gisdol

Aber Gisdol? Nüchtern betrachtet, muss sich RB Leipzig noch ganz schön abstrampeln, um das Niveau zu erreichen, das der 45-Jährige mit der TSG aktuell in Hoffenheim erreicht hat. Zudem genießt Gisdol im Kraichgau den Luxus, unter den nahezu idealtypischen Bedingungen arbeiten zu können, die sich Rangnick zu seiner Zeit dort gewünscht hätte. Ohne lästige Einflüsterer von außen oder Einflussnahme jenseits des sportlichen Zirkels. Wieso also sollte er das aufgeben? Und sich in Leipzig hinter dem starken Mann Rangnick einreihen?

Rosen wünscht sich eine lange Zusammenarbeit

Das fragt sich auch Alexander Rosen. "Sie kennen ja die besondere Geschichte, die den Trainer und mich verbindet, und den Weg, den wir jetzt gemeinsam gegangen sind", erinnerte der TSG-Manager, der gemeinsam mit Gisdol in der schwierigsten Phase vor knapp zwei Jahren den heruntergewirtschafteten Klub übernommen hatte. "Ich wünsche mir, dass ich so lange wie möglich mit ihm hier zusammenarbeiten kann. Das ist, was zählt." Leipzig sei "kein Thema". Vielmehr befinde sich Gisdol "in Gesprächen mit uns", um die angestrebte Vertragsverlängerung abzuschließen, "wir sehen zu, dass wir das hinbekommen".

Michael Pfeifer