Rostocks Trainer Alois Schwartz nahm nach dem 3:0-Sieg im Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten FSV Frankfurt in der ersten DFB-Pokalrunde, bei dem Hansa-Torhüter Kolke alle drei Elfmeter der Hessen pariert hatte, zwei Wechsel vor: Van der Werff und Fröling ersetzten den erneut verletzten Hüsing und Singh.
Hannover-Coach Stefan Leitl tauschte nach dem Pokal-Aus beim 2:4 im Elfmeterschießen in Sandhausen ebenfalls zweimal: Die etatmäßige Nummer eins Zieler und Köhn ersetzten Weinkauf und Ezeh.
Rostocks druckvoller Beginn
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Rostock begann druckvoll, Hannover schien nach dem durchwachsenen Saisonstart dagegen ein wenig verunsichert. Die ersten Minuten gehörten entsprechend den Hausherren, die vorne anliefen und den Niedersachsen kaum Raum zum Atmen gaben. Chancen sprangen dabei aber nicht heraus, auch weil die 96-Verteidigung um Arrey-Mbi aufmerksam war (5.).
Hannover kam von Minute zu Minute besser in die Partie und verlagerte das Spielgeschehen mehr ins Mittelfeld. Auch die erste dicke Gelegenheit des Spiels gehörte den Gästen, doch Kunze verzog nach Freistoß-Vorlage von Köhn aus kurzer Distanz in abseitsverdächtiger Position (11.). Auch der Rostocker Versuch von Fröling quasi im Gegenzug fand nicht den Weg ins Tor (12.).
Neumanns Kunststück zur 96-Führung
Die darauffolgenden Minuten waren eher chancenarm. In dieser Phase fiel dann aber dennoch ein Tor, was sich so nicht abzeichnete: Neumann spazierte von der Mittellinie unbedrängt Richtung Sechzehner und lupfte den Ball im hohen Bogen zur Hannoveraner Führung ins Tor (22.). Aber auch danach flachte die Partie chancentechnisch wieder ab.
Teuchert und Schaub vertändelten eine aussichtsreiche Szene (35.), aber ansonsten fehlten sowohl Rostock, die es immer wieder mit Flanken über die Außen probierten, als auch den 96ern die Mittel. Einzig Teucherts Versuch aus der Distanz konnte noch einen Hauch Torgefahr erwecken (45.+2). Mit einem 1:0 für die Gäste ging es somit in die Pause.
Neumann ins eigene Netz
Im zweiten Durchgang zeigte sich zunächst ein unverändertes Bild. Der Großteil des Geschehens spielte sich zwischen den beiden Sechzehnern ab, Chancen gab es kaum - bis in die 58. Minute: Neumann, der noch die Führung für 96 erzielt hatte, konnte seinen Kopf nach einer Flanke nicht wegziehen und traf ins eigene Tor zum Ausgleich. Dieser schien Rostock ein wenig Aufwind zu geben, sie übernahmen mehr die Kontrolle, bei Hannover fehlte dagegen die Entlastung. In Minute 72 ergab sich dann die Riesenchance auf die Führung für die Hausherren, doch zunächst scheiterte Ingelsson an der Latte, Frölings Nachschuss ging weit drüber (72.). Kurz darauf verpasste Stuttgart-Leihgabe Perea am ersten Pfosten (75.).
Teuchert verwandelt Handelfmeter
Acht Minuten später reklamierte der eingewechselte Nielsen nach einer Brustannahme im Strafraum plötzlich Handelfmeter. Nach Mithilfe des VAR zeigte Florian Exner tatsächlich auf den Punkt, nachdem Neidhart mit der Hand am Ball war. Diesen verwandelte Teuchert zur 2:1-Führung (87.) - Rostocks Pokalheld Kolke war zwar noch dran, konnte aber nicht parieren.
Rostock warf danach alles nach vorne, spielte viele hohe Bälle ins letzte Drittel. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte Bachmann nach Vorlage von Hinterseer, doch Zieler war zur Stelle (90.+1). Die Hannover-Hintermannschaft verteidigte ansonsten konsequent und ließ von da an nichts mehr zu. Nach zwei Unentschieden zu Saisonbeginn holte Hannover somit den ersten Dreier der neuen Saison, Rostock dagegen ließ erstmals Zähler liegen.
Am kommenden Wochenende sind die Rostocker am Samstag (13 Uhr) gegen den VfL Osnabrück gefordert. Hannover 96 empfängt siebeneinhalb Stunden später (20.30 Uhr) im Abendspiel den Hamburger SV zum Nordduell.