Mit Torjäger Osimhen in der Startelf, der in den Tagen vor der Partie wegen Magenbeschwerden lange fraglich gewesen war, ging Nigeria gegen Südafrika als leichter Favorit in das erste Halbfinale des Afrika-Cups. Im bisherigen Turnierverlauf hatten sich beide Mannschaften durch ihre sattelfeste Defensive ausgezeichnet.
Dies bewahrheitete sich auch im direkten Duell. Der erste Durchgang war von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt. Beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken, suchten bei eigenem Ballbesitz Lücken in den jeweiligen Abwehrreihen, doch die taten sich nur selten mal auf.
Tau und Makgpo nähern sich an
Torraumszenen waren deshalb Mangelware. Südafrika war die etwas aktivere Mannschaft, hatte ein bisschen mehr vom Spiel und wirkte gefährlicher: Tau (29.) und Makgpo (40.) tauchten nennenswert vor dem Kasten der "Super Eagles" auf, doch Schlussmann Nwabili war zweimal zur Stelle.
Auf Seiten der Nigerianer passierte in der eigentlich top-besetzten Offensive wenig. Osimhen und Co. waren stets bemüht, doch Durchschlagskraft und Ideen fehlten. Iwobis Distanzschuss, der in den Armen von Williams landete (38.) war die beste Möglichkeit der Super Eagles, die ein 0:0 in die Kabinen mitnahmen.
Osimhen fällt, Troost-Ekong trifft
Afrika-Cup, Halbfinale
In der zweiten Hälfte änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Es gab viele Zweikämpfe und wenige Höhepunkte. So musste der erste Treffer des Abends durch einen Elfmeter fallen: Osimhen wurde im Sechzehner von Mvala gefoult und überließ Troost-Ekong die Verantwortung vom Punkt: Der Kapitän Nigerias schoss weder druckvoll noch platziert, hatte aber Glück, dass Williams die Kugel durchrutschte (67.).
1:1 statt 2:0: Kurioser VAR-Eingriff bringt Südafrika zurück
Weil den Südafrikanern lange die Durchschlagskraft fehlte, sah es bis in die Schlussphase nach einem knappen Sieg Nigerias aus, dann wurde es allerdings kurios: Osimhen traf nach Zuspiel von Osayi Samuel zum vermeintlichen 2:0, doch der VAR schaltete sich ein: Im Vorfeld des Konters hatte es im Strafraum der "Super Eagles" ein Foul von Yussuf an Tau gegeben. So gab es stattdessen Elfmeter für Südafrika, den Mokoena souverän links unten verwandelte und damit die Verlängerung erzwang (90.) .
In den zusätzlichen 30 Minuten gingen beide Mannschaften kein allzu großes Risiko mehr ein. Die Super Eagles waren dem Siegtreffer näher, doch Osimhen (101., 107.) und Lookman (94.) verpassten in aussichtsreicher Position.
In der 115. Minute tauchte der eingewechselte Moffi dann frei vor Williams auf, doch Innenverteidiger Kekana brachte den Nigerianer im letzten Moment zu Fall. Weil er der letzte Mann war, sah er nach Eingriff des VAR glatt Rot - beschwerte sich aber nicht wirklich. Wohl auch, weil der fällige Freistoß in den Armen von Williams landete (118.) und sich die Südafrikaner so ins Elfmeterschießen retteten.
Weil der nigerianische Keeper Nwabili Strafstöße von Mokoena und Makgpo parierte und bei den Super Eagles abgesehen von Aina alle Schützen verwandelten, zog der Favorit ins Endspiel ein. Dort treffen die Super Eagles auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen der Elfenbeinküste und der DR Kongo.