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Traumhafter Schlusspunkt: Bayern gewinnen gegen Liverpool

4:3 gegen Reds - Wieder Laimer statt Goretzka, wieder trifft Stanisic

Traumhafter Schlusspunkt: Bayern gewinnen wilden Schlagabtausch mit Liverpool

Frans Krätzig (re.) fasst sich nach seinem Traumtor ungläubig an den Kopf.

Frans Krätzig (re.) fasst sich nach seinem Traumtor ungläubig an den Kopf. Getty Images

Zehnundeinviertel Tage sind es noch, dann spielt der FC Bayern in der Allianz-Arena gegen RB Leipzig um den ersten Titel der Saison. Und auch nach dem vierten Testspiel der jungen Spielzeit bleibt weiterhin nur zu erraten, wo er gerade in etwa steht.

Als letzte Amtshandlung der Asien-Reise trat der deutsche Rekordmeister nach der knappen Niederlage gegen ManCity (1:2) und dem knappen Erfolg gegen Kawasaki Frontale (1:0) in Singapur gegen den FC Liverpool an und erlebte bei tropischen Temperaturen ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle.

Abstimmungsprobleme in Bayerns Defensive

Gerade einmal 108 Sekunden waren gespielt, da durften die Liverpool-Fans nach einem simplen Doppelpass - an der Mittellinie! - zwischen Gakpo und Diogo Jota schon jubeln, weil neben Neuzugang Kim auch dessen Partner Upamecano unnötigerweise rausgerückt war und so eine große Lücke offenbart hatte, in die Gakpo stich, frei auf Sommer zulief und präzise verwandelte.

Und genauso vogelwild ging es weiter. Die Bayern probierten es mit einer hochstehenden Viererkette, hatten aber offensichtlich Abstimmungsschwierigkeiten und ließen viel zu große Abstände zwischen sich. Nicht mal 180 Sekunden waren gespielt, da tobte Trainer Thomas Tuchel bereits zum ersten Mal an der Seitenlinie und durfte sich beim Südkoreaner Kim bedanken, dass dieser in der 4. Minute so gerade noch vor Salah rettete.

Erst in der elften Minute zeigten sich auch die Bayern mal torgefährlich, Pavard traf nach einer Kopfballvorlage von Kim jedoch nur den Pfosten, wenig später klärte van Dijk nach einer feinen Stafette über Sané, Gnabry und Davies zur Ecke (17.). Spielerisch wurde es etwas besser, kontrollierter bei den Bayern, defensiv passte es weiterhin nicht wirklich. Bei Liverpools erster Ecke der Partie ließ Laimer, der auch im vierten Spiel den Vorzug vor Goretzka neben Kimmich erhalten hatte, van Dijk ziehen, und der frischgekürte Reds-Kapitän köpfte unbedrängt zum 2:0 ein (28.).

Gnabry trifft und bereitet den Ausgleich vor

Die Bayern taumelten, fingen sich aber rechtzeitig und gaben ihrem Trainer dann endlich auch mal Gründe für ein Lächeln. Erst bediente Kim Gnabry mit einem überragenden Ball aus der eigenen Hälfte, den Bayerns Nummer sieben gekonnt verwertete, Matip auswackelte und zum 1:2 verkürzte (33.), dann vollendete Sané einen Querpass von Gnabry zum Ausgleich (42.), nachdem Youngster Tel, erneut alleinige Spitze, den Ball im Mittelfeld erobert hatte.

Im Gegensatz zu den vorherigen Partien verzichtete Tuchel dieses Mal auf eine komplette Rotation zur Pause, brachte stattdessen lediglich Ulreich für Sommer, de Ligt für Kim sowie Coman für Sané und wechselte erst nach einer Stunde kräftig durch. Auf der Gegenseite warf Jürgen Klopp unter anderem Darwin (für Mac Allister) und Luis Diaz (für Diogo Jota) ins Rennen.

Letztgenannter setzte in einer etwas ruhigeren zweiten Hälfte das erste Ausrufezeichen - zumindest auf der zählbaren Seite. Nach Zuspiel von Salah ließ Luis Diaz den eingewechselten Stanisic stehen und Ulreich im Bayern-Tor keine Chance (66.). Gravenberch hätte - wie zuvor schon Coman (53.) - ebenfalls treffen können, scheiterte aber an Alisson (74.). Besser machte es erneut Stanisic, der einen von Alisson abgewehrten de Ligt-Kopfball abstaubte, wie schon gegen Kawasaki Frontale zur Stelle war (80.) und das 3:3 besorgte.

Krätzigs traumhafter Abschluss

Doch damit nicht genug: Gerade, als der Linienrichter die Tafel hochhielt und vier Minuten Nachspielzeit anzeigte, setzte de Ligt zum Flugball an und fand auf der linken Seite den jungen Krätzig, der sich ein Herz fasste und per Volley aus 20 Metern traumhaft zum 4:3-Endstand traf (90.+1).

In der Summe stehen für die Bayern als so zwei Siege und eine Niederlage auf der Asien-Tour. Weiter geht es schon am Montag (17 Uhr) in Unterhaching gegen die AS Monaco.

Mario Krischel

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