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Tuchel setzt drei Zeichen beim 1:0-Sieg gegen Kawasaki

Bayern zum Start wieder ohne Goretzka und ohne Upamecano - so lief Kims Debüt

Tuchel setzt drei Zeichen beim 1:0-Sieg gegen Kawasaki

Min-jae Kim feierte im Spiel gegen Kawasaki Frontale sein Debüt für den FC Bayern.

Min-jae Kim feierte im Spiel gegen Kawasaki Frontale sein Debüt für den FC Bayern. AFP via Getty Images

Von Bayerns Asienreise aus Tokio berichtet Georg Holzner

Für den FC Bayern endet damit der erste Teil der Asienreise, das Team wird am Sonntag, 10.40 Uhr Ortszeit (03.40 Uhr MEZ), dann in Richtung Singapur abheben, um 16.30 Uhr Ortszeit dort landen (10.30 Uhr MEZ). Der nächste und letzte Test vor dem Supercup findet am Mittwoch gegen den FC Liverpool statt.

Mit Spannung, wenngleich es nur ein Testspiel war, wurde auf die Aufstellung geblickt, hat sie unter Trainer Thomas Tuchel doch schon zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung eine gewisse Aussagekraft. Auffällig dabei waren drei Personalentscheidungen: Leon Goretzka musste wie schon gegen Manchester City vorerst erneut auf die Bank; Benjamin Pavard erhielt in der Innenverteidigung neben Debütant Min-Jae Kim den Vorzug vor Dayot Upamecano; und der junge Mathys Tel, der am Freitag noch aufgrund eines kleinen Infekts pausierte, durfte statt Kingsley Coman beginnen.

Gegen Kawasaki Frontale im Nationalstadion Tokios hatten die Bayern direkt zu Beginn Glück. Neuzugang Kim ließ Takuma Ominami zum Schuss kommen, der Japaner zielte aus rund zehn Metern aber drüber. Die Münchner Defensive hatte in der Anfangsphase ein paar Probleme mit dem aggressiv pressenden Gegner. Nach gut sechs Minuten fingen sich die Bayern, die diesmal in Ballbesitz etwas offensiver agierten - mit einem Dreieraufbau (Mazraoui, Pavard, Kim), den zwei Sechsern Kimmich/Laimer, und davor einer Viererkette um Sané, Gnabry, Musiala und Davies hinter Tel. Gegen den Ball ließ sich Davies zurückfallen, formte hinten eine Viererkette vor Keeper Sommer.

In der 10. und 11. Minute dann die Bayern gefährlich im Kawasaki-Strafraum, dreimal Tel, der erst am Torhüter, dann am Pfosten, dann wieder am Torhüter scheiterte. Dann plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin, Kim stabilisierte sich rasch, brachte sich intensiv in den Spielaufbau ein. Ähnlich wie Nebenmann Pavard - der auch in der abgelaufenen Saison konstant auftrat - lieferte der Südkoreaner dann eine sehr solide wie konzentrierte Leistung ab. Im Mittelfeld übernahm Konrad Laimer den defensiveren Part, überließ Kimmich mehr Freiheiten. Leroy Sané indes tauchte lange ab, ihm gelang bis auf einen Sprint, der zum Abschluss und einer Ecke führte, nicht viel. Wenn die Münchner offensive Akzente setzte, dann hauptsächlich über die linke Seite, über das Duo Musiala/Davies in Kombination mit Gnabry und Tel. Was fehlte, war trotz offensiven Fünferblocks die Klarheit im letzten Drittel - und letztlich im ersten Durchgang das Tor.

Zur zweiten Hälfte wechselte Chefcoach Tuchel wie angekündigt wieder großspurig durch, er brachte neun Neue. Sommer und Tel durften weiterspielen. Und das Team der zweiten Hälfte hatte prompt Glück. Keeper Sommer musste parieren (47.). Zehn Minuten später dann die Bayern: Eine schöne Kombination von Ryan Gravenberch und Josip Stanisic, per Doppelpass, brachte den FCB in Führung (57.). Fein gespielt, super von Stanisic eingeschoben. Allerdings wurde es in der 64. Minute nochmal brenzlig - Kawasaki nutze seine Riesenchance nicht, der Ball von Yamada ging aus sechs Metern drüber. Die Möglichkeit zum 2:0 hatte dreimal Arijon Ibrahimovic, aber er vergab aus besten Positionen.

Tuchel, der das Spiel erst auf der Bank, dann auf der Kühlbox und später auf einem Koffer sitzend direkt am Spielfeldrand verfolgte, war mit einigen Schludrigkeiten nicht sonderlich zufrieden, ermöglichte sein Team den Japanern über 90 Minuten vor 45.289 Zuschauern doch zu viele Hochkaräter (wie nochmals in der 83. Minute).

Nichtsdestotrotz: Bayern gewinnt 1:0, das war der Mannschaft nach der Niederlage gegen ManCity wichtig.

jer