TSG-Coach Pellegrino Matarazzo setzte nach dem Punktgewinn gegen Bayern München (1:1) auf Vogt und Becker anstelle von Kabak und Stiller (beide Bank).
Kölns Trainer Steffen Baumgart vertraute nach dem 1:1 gegen Mainz nach abgesessener Gelbsperre wieder auf Abräumer Skhiri, Schindler rückte in die Jokerrolle.
Der FC lief im Kraichgau zu Beginn hoch an, die TSG suchte in einer unruhigen und intensiven Anfangsphase vor allem die spielerische Lösung, prallte aber an der disziplinierten Defensive der Gäste ab. Die Baumgart-Elf hatte als Stilmittel auch schnörkelloses Konterspiel in petto und war dabei zunächst gefährlicher (Kainz, 11.).
Kainz bleibt vom Punkt cool
Bundesliga - 29. Spieltag
Der Österreicher zeichnete auch für die Führung der Rheinländer verantwortlich. Brooks' Abwehr nach Mainas Flanke bewertete Robin Braun - der Referee war kurzfristig für Kollege Benjamin Brand (Allergie) eingesprungen - nach Videobeweis als regelwidrig. Kainz verwandelte den Handelfmeter sicher (18.).
Hoffenheims Reaktion blieb aus, weil der FC einfach nichts zuließ und dem Spiel mit höchster Laufintensität weiter seinen Stempel aufdrückte. Defensiv blieben die zweikampfstarken Gäste unantastbar und offensiv weiterhin gefährlich: Baumann verhinderte bei Selkes Kopfball das zweite Gegentor (32.).
Selke macht's im Tiefflug
Das fiel aber doch, weil sich der einsatzfreudige Stoßstürmer nicht lumpen ließ und im zweiten Anlauf nach mutigem Tiefflug Kainz' Hereingabe einköpfte - 0:2 (39.). Damit ging es in die Kabine, weil die TSG bei ihrer einzigen guten Möglichkeit eine Freistoßchance ungenutzt ließ (Kramaric, 44.).
Nach Wiederanpfiff: TSG legt zu
Vergeblich hatte die TSG vor der Pause ihren Rhythmus gesucht, mit Dabbur für Becker und einem gefährlichen Angelino Schrägschuss (48.) startete die Matarazzo-Elf dann aber vielversprechend in Durchgang zwei. Bebou und Kramaric ließen schnell weitere Abschlüsse folgen, die beste Chance hatte Kramaric, dessen Schuss Martel mit letztem Einsatz vom Tor wegfälschte (57.).
Die Rheinländer zollten ihrer kräftezehrenden ersten Hälfte Tribut, Entlastung wurde selten. 1899 suchte verzweifelt einen Weg zurück ins Spiel, doch auch Baumgartners Fernschuss strich knapp vorbei (61.).
Thielmann macht alles klar
Doch das war es dann mit Hoffenheimer Chancen, ein Kölner Doppelwechsel sowie eine Verletzungsunterbrechung Akpogumas ließen die TSG den Faden wieder verlieren. Stattdessen hatte Joker Tigges die Chance zur Entscheidung, verzog aber knapp (74.).
Doch dies fiel nicht ins Gewicht, denn der FC ließ in der Endphase kaum mehr etwas zu. Den Dreier endgültig in trockene Tücher packte Joker Thielmann in der Nachspielzeit (90.+2), Dolbergs Ehrentreffer war nurmehr Ergebniskosmetik (90.+4). Mit dem Sieg beendeten die Rheinländer eine lange Negativserie gegen die Kraichgauer, die zuvor in 13 Partien in Folge ungeschlagen geblieben waren (9/4/0).
Die Kölner, die mit nunmehr 35 Punkten den Abstand nach unten vergrößerten, bekommen es am kommenden Samstag vor eigenem Publikum mit dem SC Freiburg zu tun (15.30 Uhr). Hoffenheim, das mit 29 Zählern weiterhin im Abstiegskampf steckt, spielt zeitgleich auswärts gegen RB Leipzig.