Auf Seiten der Hausherren nahm Trainer Norbert Meier im Vergleich zum 1:1-Unentschieden beim FCK drei Personaländerungen vor: Fießer (nach Gelb-Rot-Sperre), Hille und Top-Torschütze Klos (sechs Treffer) begannen anstelle von Riese, Lorenz und Przybylko. Sein Pendant Stefan Ruthenbeck hatte gegenüber dem 1:1-Remis gegen Dresden den Ausfall von Schlussmann Fejzic (grippaler Infekt) zu beklagen, sodass Bernhardt sein Saison-Debüt zwischen den Pfosten feierte. Außerdem rückten Klauß und Valentini für Hainault und Daghfous in die Startelf.
"Bielefeld wird sicher auf ein frühes Tor drängen, wie sie es beim Gastspiel in der Scholz Arena auch versucht haben. Auf die Drucksituationen müssen wir gut vorbereitet sein", hatte Aalens Trainer im Vorfeld der Partie angekündigt. Druck verspürten die Gäste allerdings nur in geringem Maße: Weil die Arminen ihre Offensivmaschinerie nur gelegentlich anwarfen und dabei kaum aufs Tempo drückten, entwickelte sich eine Partie, in welcher Chancen höchstens auf Sparflamme gekocht wurden.
Ruthenbecks Taktik
Die Aalener, die ihr Heil im Konterspiel suchten, verbarrikadierten die eigene Box mit zwei Viererketten und stellten nur selten Lücken zur Verfügung. So war Klos' Freistoß aus knapp 17 Metern, der abgefälscht über den Kasten rauschte, schon die beste Gelegenheit der Bielefelder. Auf der Gegenseite hätte Lechleiter den einzig geradlinigen Konter des VfR beinahe veredelt, scheiterte mit seinem Lupfer aber freistehend vor Ortega (30.). Ansonsten boten die Akteure den 13.137 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein aber absolute Magerkost.
Der 28. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel entwickelten beide Mannschaften mehr Zug zum Tor, sodass auch beide Schlussmänner Arbeitsnachweise abliefern durften: Arminia-Schlussmann Ortega parierte Leandros Schuss (51.) ebenso souverän wie Lechleiters Kopfball (53.). Auch Debütant Bernhardt bewies bei Müllers Freistoß-Kracher seine Klasse (55.).
Bielefeld macht Dampf
Die Ostwestfalen warfen fortan mehr Lauf- und Kampfbereitschaft in die Waagschale, zudem verstärkte Meier mit Przybylko die Offensive (63.). Es sollte der Auftakt zur besten Phase der Arminia sein: Im Zuge dieser setzte der kurz zuvor eingewechselte Lorenz das Spielgerät an den Innenpfosten (72.), zwei Zeigerumdrehungen später verhinderte Bernhardt per Blitzreflex gegen Müller den Einschlag.
In den Schlussminuten war den Meier-Schützlingen der Wille zwar nicht abzusprechen, doch fehlte es den Hausherren an der allerletzten Konsequenz vor dem Aalener Gehäuse, welches ein glänzend aufgelegter Bernhardt offenbar verriegelt hatte. Daran änderte auch Feicks Kracher (79.) und Klos' Kopfball (87.) nichts, sodass die Partie keinen Sieger mehr fand. Damit schaffte Bielefeld im vierten Pflichtspiel gegen die Ostwestfalen zwar zumindest den ersten Zähler, konnte sich aber nicht von einem direkten Abstiegsplatz entfernen.
Nächsten Samstag (13 Uhr) müssen die Bielefelder zu keinem geringeren als den Tabellenführer 1. FC Köln. Tags zuvor (18.30 Uhr) empfangen die Aalener bereits den FSV Frankfurt.