Mit Wolfsburg und Union trafen zwei Teams aufeinander, die nach zwei Siegen zum Auftakt vor der Länderspielpause jeweils eine Niederlage hinnehmen mussten. In den ersten Minuten der Partie sah es so aus, als ob es für die Wölfe, bei denen nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim Jenz, Gerhardt und Wimmer für Zesiger, Cerny und Tiago Tomas spielten, gleich die nächste Niederlage geben sollte, denn Union baute großen Druck auf.
Wolfsburg kommt mit Unions Druck nicht klar - aber überraschend zur Führung
Die ersten Versuche der Köpenicker, die nach dem 0:3 gegen Leipzig mit Haberer und Trimmel anstelle von Volland (Rot-Sperre) und Juranovic antraten, waren aber nur leichte Fangübungen für Casteels. Haberers Lattentreffer ging zudem ein Foulspiel voraus (1.).
Wolfsburg konnte sich kaum befreien und stach doch eiskalt zu. Behrens verlor in der eigenen Hälfte den Ball gegen Jenz, Wind spielte mit Majer einen Doppelpass und setzte die Kugel ins lange Eck zur überraschenden Führung (12.). Fortan waren die Wölfe besser drin. Der VfL war präsenter in den Zweikämpfen und spielte nach vorne schnörkellos. Rogerio lenkte Svanbergs Flanke am langen Pfosten neben das Tor (17.).
Gosens gleicht aus - Maehle antwortet
Union musste nun deutlich größeren Aufwand betreiben, um in Abschlusssituationen zu kommen. In diesen fehlte den Gästen aber weiter die Genauigkeit. Krals Kopfball nach einem von ihm selbst eingeleiteten Gegenzug landete genau in Casteels Armen (24.). Die Eisernen blieben aber dran und belohnten sich nach einer Laidouni-Flanke, die Gosens in der Mitte mit Vehemenz und Wucht vor Lacroix ins linke Eck köpfte (28.).
Der 4. Spieltag in der Bundesliga
Wolfsburg antwortete aber postwendend - mit mindestens genauso viel Willenskraft, aber auch mit starker Technik. Maehle feuerte eine von Rönnow vor den Strafraum abgewehrte Ecke aus rund 20 Metern volley ins linke Eck (30.).
Bis zur Pause war die Partie dann ausgeglichen. Die Gäste waren öfter am Strafraum, Laidounis Versuche gingen aber über und neben das Tor (32., 40.). Wolfsburg plante die Ausflüge in die Offensive seltener, war dabei dann allerdings zielstrebiger. Maehles Distanzschuss strich nur knapp am Kasten vorbei (45.).
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs war Union wieder tonangebend, tat sich aber schwer gegen einen weiter defensiv gut organisierten VfL. So passierte vor den Toren erst einmal lange nichts.
Es dauerte bis in die 71. Minute, ehe Haberer einen langen Schlag von Doekhi neben das Tor köpfte. Vom VfL kam offensiv fast gar nichts mehr, die Wölfe konzentrierten sich fast ausschließlich auf die Defensive. Bei einem der seltenen Vorstößen warf sich Diogo Leite noch in einen Gerhardt-Hereingabe (77.).
Becker verpasst Ausgleich, Tiago Tomas die Entscheidung
In der Schlussphase erhöhte Union das Risiko, biss sich aber größtenteils an der Wölfe-Verteidigung die Zähne aus. Becker hätte dennoch ausgleichen können, köpfte aber neben das Tor (86.). Nur Sekunden später scheiterte eine mögliche Entscheidung durch den eingewechselten Tiago Tomas am Pfosten (87.). Als Behrens in der Nachspielzeit über das Tor köpfte (90.+7), stand der dritte Wolfsburger Saisonsieg fest. Für Union hingegen ist es die zweite Niederlage in Folge.
Während die Wolfsburger sich in aller Ruhe auf das Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Dortmund vorbereiten können, startet in Berlin die Vorfreude auf das größte Spiel der Unioner Vereinsgeschichte: Am Mittwoch (18.45 Uhr) reist das Team von Urs Fischer ins altehrwürdige Estadio Santiago Bernabeu für das Champions-League-Duell mit Real Madrid.