Nach dem perfekten Saisonstart inklusive 2:1-Erfolg in Köln war der VfL Wolfsburg gewillt, den dritten Sieg im dritten Spiel einzufahren. Kurzfristig musste Niko Kovac jedoch auf den über Nacht erkrankten Wimmer verzichten. Für ihn startete Tiago Tomas. Doch es gab auch positive personelle Neuigkeiten aus Sicht der Wölfe: Rogerio hatte seine Rotsperre, die er sich in der Serie A eingehandelt hatte, ausgesessen. Und Kapitän Arnold, dem Kovac zuletzt bewusst keine Startelfgarantie geben wollte, war wieder bereit für die Anfangsformation. Das Duo ersetzte Cozza (nicht im Kader) und Gerhardt (Bank).
Bundesliga - 3. Spieltag
Bei Hoffenheim musste Trainer Pellegrino Matarazzo drei Veränderungen im Defensivverbund vornehmen. Die beiden Innenverteidiger Akpoguma und Kabak fehlten beide krankheitsbedingt, Kaderabek plagten Oberschenkelprobleme. Es rückten Vogt, Szalai und nicht zuletzt Beier in die Startelf, der beim 3:2 in Heidenheim nach Einwechslung getroffen hatte und nun sein Bundesliga-Startelfdebüt feierte.
Wolfsburg erwischt den besseren Start
Beier durfte vorne rein, Bebou gab dafür den rechten Schienenspieler - und war hinten gleich gefordert. Denn bei Wolfsburg ging früh vieles über die Außenbahnen. Insbesondere auf der rechten Seite herrschte zu Beginn Hochbetrieb. Cerny fand mit seiner Flanke den etwas zu lasch köpfenden Maehle (2.). Aber auch über links beschäftigte Tiago Tomas die Defensive der Kraichgauer, seine Flanken nach Tempodribbling fanden jeweils keinen Abnehmer (8./15.).
Von der TSG kam noch zu wenig. In Ansätzen war zu erkennen, dass die Gastgeber über schnelle Gegenstöße gefährlich werden wollten. Letztlich überließ man den Wölfen aber zu oft das Spielgerät, das Svanberg aus aussichtsreicher Freistoßlage in die Mauer setzte (26.).
Ausgerechnet Brooks kontert Wölfe-Führung
Die Gäste blieben auch ohne Hochkaräter am Drücker. Wind nahm einen weiten Ball von Casteels schulbuchartig herunter, um mit nur einem weiteren Kontakt Tiago Tomas in den Lauf zu schicken. Ob der luftigen Hoffenheimer Abwehr war der Portugiese allein auf weiter Flur und verlud schließlich Baumann mit einem frechen Schuss in die kurze Ecke (36.).
Kurz vor der Pause wachte Hoffenheim auf. Zwar scheiterte Kramaric noch mit seinem Freistoß aus gut 16 Metern an der Mauer - die TSG hätte nach dem Maehle-Foul beinahe einen Elfer bekommen (43.). Dann aber stand ausgerechnet der mit aufgerückte Ex-Wolfsburger Brooks goldrichtig bei einem Zuspiel von Bülter und stellte den 1:1-Pausenstand her (45.+2).
Beier fügt sich bei Startelfdebüt mit Tor ein
Nach dem Seitenwechsel brauchte die Partie zehn Minuten, um in die Gänge zu kommen. Aus dem Nichts landete dann ein weiter Ball bei Grillitisch, der die Kugel per Direktannahme an den rechten Pfosten schoss (55.). Auf der Gegenseite setzte Cerny den Ball knapp rechts am Tor vorbei (58.).
Das Spiel hatte inzwischen wieder deutlich Fahrt aufgenommen. Und Hoffenheim war der nächste Angriff vergönnt. Der gerade erst eingewechselte Skov fand mit seiner präzisen Flanke Beier. Auch wenn der 20-Jährige den Ball nicht optimal traf, trudelte er an Casteels vorbei in die Maschen (60.)
Matchwinner Skov trifft nach Vorlage auch selbst
Kurz nach seinem Tor wurde Beier von TSG-Neuzugang Berisha ersetzt (68.). Im Fokus stand aber ein anderer Hoffenheimer Joker: Skov. Nach einem kleinen Solo von Kramaric mit Rückraum-Ablage packte der Däne einen präzisen wie wuchtigen Linksschuss aus, der erst gegen den Pfosten und von dort zum vorentscheidenden 3:1 ins Tor prallte (74.).
Der Treffer wurde wegen eines vermeintlichen Handspiels von Berisha in der Entstehung noch einmal gecheckt und Schiedsrichter Felix Zwayer gar vor die Monitore gebeten - am Ende hatte das Tor aber Bestand und sollte Wolfsburg endgültig den Stecker ziehen.
Der auffällige Baku probierte nach seiner Einwechslung zwar noch etwas zu wirbeln, aber seine Versuche (83./86./90.+2) waren letztlich zu harmlos. Und auch Wind, der den Ball aus aussichtsreicher Lage vorbeisetzte (90.+4) war das Anschlusstor nicht vergönnt. So brachte Hoffenheim trotz des finalen Aufbäumens der Gäste seinen Sieg über die Zeit und zog in Punkten (6) gleich mit dem VfL.
Nach der Länderspielpause sind die Kraichgauer am Samstag (16. September, 15.30 Uhr) zu Gast in Köln. Wolfsburg empfängt zur gleichen Zeit Union Berlin.