FCH-Coach Frank Schmidt nahm nach der 0:2-Auftaktniederlage in Wolfsburg drei Änderungen vor. Thomalla startete anstelle von Beck im Mittelfeld. Rechtsverteidiger Busch fehlte mit einer Zerrung im Oberschenkel, für ihn stand Traoré in der Startelf. Zudem rückte Beste, der die Woche zuvor noch wegen der Geburt seines Kindes gefehlt hatte, zurück in der ersten Elf. Für ihn musste Pick auf der Bank Platz nehmen.
Bundesliga, 2. Spieltag
Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo wechselte seine Startelf nach dem 1:2 gegen den SC Freiburg zweimal. Sommerneuzugang Weghorst rückte nach überstandenen muskulären Problemen in die erste Elf für Stiller, der am Freitag zum VfB Stuttgart gewechselt war. Kramaric begann dafür eine Position tiefer. Zudem ersetzte Akpoguma Szalai in der Innenverteidigung. Kabak, bei dem ein Einsatz bis zuletzt fraglich war, wurde rechtzeitig fit.
Im ersten Bundesliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte legte Heidenheim gleich mal los, die erste Ecke wurde brandgefährlich, doch Kleindienst köpfte knapp am Tor vorbei (2.). Hoffenheim ließ den Ball zunächst laufen, fand aber selten die Lücken durchs Heidenheimer Team, dass sich an der Mittellinie aufstellte, kompakt verteidigte und immer wieder auf Momente lauerte, um zuzuschlagen.
Beste: Erst Fehlschuss, dann Traumtor
Die Heidenheimer Aufstiegseuphorie übertrug sich auch aufs Publikum, das jede gelungene Aktion bejubelte. Der erste Torschuss der Gäste durch Grillitsch landete weit drüber (7.). Nach 13 Minuten klärte Bülter einen Freistoß von der linken Seite, in der zweiten Einstellung war zu sehen, dass er nicht mit dem Kopf, sondern dem Ellenbogen klärte. Entsprechend schaltete sich der VAR ein, der auf Strafstoß entschied. Die große Chance zur Führung ließ Beste jedoch liegen (16.). Nur eine Minute später ergab sich dann die nächste dicke Möglichkeit, doch Kleindiensts Schuss war zu unplatziert.
In dieser Phase des Spiels war Heidenheim spielüberlegen, Hoffenheim hatte Probleme, sich zu befreien und wirkte beinahe nervös. Bülter war es auch, der in der 25. Minute Traoré an der Strafraumkante zu Fall brachte. Den fälligen Freistoß verwandelte Beste sehenswert in den Giebel (26.) zur mehr als verdienten Heidenheimer Führung. Die Gäste kamen kaum zu Chancen, auch der Freistoß von Kramaric war keine Gefahr für Müller (32.). Anders auf der anderen Seite, doch Bestes Schuss flog knapp über den Querbalken (34.). Chancentechnisch passierte bis zur Pause nichts mehr.
Pieringer köpft zum 2:0 ein
Nach der Pause zeigte sich ein unverändertes Bild, die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs gehörte den Gästen. Kramarics Freistoß aus ähnlicher Position (nur von der anderen Seite) wie bei Bestes 1:0 landete allerdings auf der Latte (52.). Auch Grillitsch konnte den Ball daraufhin nicht im Tor unterbringen (56.). Auf der anderen Seite klingelte es stattdessen. Einen Eckball von Beste köpfte Neuzugang Pieringer zum 2:0 ein (58.). Nur wenige Minuten später bot sich sogar die Chance auf das 3:0, doch Beste und Dinkci ließen einen Konter ungenutzt (62.).
Hoffenheim wechselte daraufhin und der frisch gekommene Leih-Rückkehrer Beier war gleich an den beiden besten Chancen beteiligt, doch sowohl Weghorst (66.) als auch Skov (70.) ließen den Anschlusstreffer liegen. Heidenheim suchte Entlastung, Maloneys abgefälschter Schuss war aber kein Problem für Baumann (73.).
TSG dreht das Spiel in 15 Minuten
Gut 15 Minuten vor dem Ende kamen die Gastgeber dann zum Anschlusstreffer: Eine Flanke von Skov verwertete der auffällige Beier per Direktabnahme (77.). Nur drei Minuten später erzielte die TSG sogar den Ausgleich. Der ebenfalls eingewechselte Becker schoss den Ball aus gut 20 Metern an den Pfosten, vom Rücken von Schlussmann Müller kommend musste Kaderabek den Ball nur noch im leeren Tor unterbringen (80.). Heidenheim wirkte K.O., Hoffenheim dagegen drängte nun auf den Siegtreffer - und bekam ihn. Nach einem Foul von Siersleben an - wie sollte es anders sein - Beier entschied Hartmann nach VAR-Review auf den Punkt. Kramaric verwandelte im zweiten Versuch, nachdem der erste Elfmeter noch nicht freigegeben war (90.).
Heidenheim musste nun auch wieder offensiv aktiver werden. Eine Standardsituation bescherte beinahe den Ausgleich, doch Mainka konnte seine Doppelchance nach einer Ecke nicht verweten (90.+2). Danach passierte nicht mehr viel, Hoffenheim rettete den Sieg über die Zeit. Während die Gäste somit den ersten Dreier der Saison einfahren, müssen die Gastgeber im ersten Bundesliga-Heimspiel einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand geben.
Heidenheim ist bereits am kommenden Freitag wieder in Aktion, ab 20.30 Uhr geht es da gegen Borussia Dortmund. Die TSG empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.