Wiesbadens Sieglos-Serie setzte sich auch im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres beim 0:1 in Magdeburg fort. Nach der vierten Niederlage aus den vergangenen fünf Ligaspielen tauschte Markus Kauczinski trotzdem nur einmal: Nach abgesessener Gelbsperre verdrängte Carstens Mockenhaupt auf die Bank.
Sein Gegenüber Pal Dardai nahm hingegen im Vergleich zum 2:2 gegen Düsseldorf gleich drei Änderungen vor: Kenny, Marton Dardai und Barkok begannen anstelle von Klemens, Winkler sowie Prevljak (alle Bank). Barkok feierte damit sein Startelfdebüt für die "Alte Dame".
Berlin fehlen die Ideen
Es entwickelte sich für die seit zehn Spielen ungeschlagenen Berliner zunächst das erwartete Geduldsspiel: Wiesbaden überließ Hertha den Ball und zog sich tief in die eigene Hälfte zurück. Trotz der Überlegenheit (72 Prozent Ballbesitz nach einer Viertelstunde) strahlten die Gäste kaum Torgefahr aus.
Mit zunehmender Spielzeit traute sich der Aufsteiger auch in der Offensive etwas mehr zu und setzte vereinzelte Nadelstiche. Einer der ersten führte dann gleich zum Tor: Nach einem parierten Distanzschuss von Heußer staubte Kovacevic ab (24.). Beinahe hätte Wehen nach Kempfs Stockfehler fast doppelt zuschlagen, doch Prtajins Lupfer landete genau in den Armen von Ernst (26.).
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Anschließend war es ein offener erster Durchgang, in dem die gefährlichsten Szenen der "Alten Dame" aus SVWW-Fehlern im Aufbauspiel entstanden. Barkok ließ die Möglichkeiten aber ungenutzt (31., 41.). Da Goppel kurz vor der Pause ein Traumtor verpasste (42.), ging es mit dem 1:0 in die Kabine.
Anstatt 1:1 steht es 2:0
Aus dieser kamen die Herthaner verbessert: Nachdem Tabakovic nach nicht einmal 60 Sekunden gleich einen Abschluss abgegeben hatte, ließ der Angreifer fünf Minuten später per Kopf die große Chance zum Ausgleich liegen (51.). Anstatt 1:1 stand es dann kurze Zeit später plötzlich 2:0 - wieder durch Kovacevic, der seine ersten zwei Tore im Bundesliga-Unterhaus bejubelte. Diesmal hielt er in einen misslungenen Jacobsen-Abschluss den Fuß rein (53.).
Hertha wackelte: Kovacevic verpasste im Anschluss an Prtajins Lattenkracher gar seinen Hattrick (56.). Kurz nach der verpassten Vorentscheidung zappelte der Ball nach Kennys sehenswertem Distanzschuss dann im Wiesbadener Netz (59.) - dies war aber noch nicht das Ende einer rasanten Phase. Beim Schlusspunkt von enorm unterhaltsamen zwölf Minuten verhinderte Stritzel im Eins-gegen-eins mit Joker Prevljak den Ausgleich (63.).
Goppel sorgt für die Entscheidung
Kaltschnäuziger zeigte sich Goppel - natürlich gegen die bei Gegenstößen unsicher wirkenden Herthaner nach einem Konter (72.). Mit dem Tor zog er dem Absteiger den Zahn und sorgte für eine ruhige Schlussphase.
Durch das 1:3 verlor Hertha erstmals seit Oktober wieder ein Pflichtspiel und verpatzte auch die Generalprobe für das Viertelfinale im DFB-Pokal am Mittwoch gegen Kaiserslautern (20.45 Uhr). Wiesbaden holten hingegen in dieser Spielzeit alle möglichen sechs Punkte gegen die Berliner und gastiert am kommenden Freitag in Karlsruhe (18.30 Uhr).