Unions Trainer Nenad Bjelica brachte gegenüber dem 1:0-Sieg in Hoffenheim vier Neue: Knoche, Juranovic, Schäfer und Aaronson rückten für Diogo Leite (Gelbsperre), Geburtstagskind Trimmel (wurde 37), Laidouni und Volland (Gelb-Rot-Sperre) in die Startelf.
Sein Gegenüber Frank Schmidt vertraute im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Leverkusen im Großen und Ganzen auf dasselbe Personal, lediglich Dovedan ersetzte Beck.
Dovedan sorgt für Heidenheimer Frühstart
Eine Maßnahme, die sich sehr früh auszahlte: Nach Vogts verunglücktem Kopfballrückspiel sprintete der Österreicher allen Verteidigern davon und erzielte frei vor Rönnow cool die Führung (3.).
Der FCH attackierte früh, bewies Präsenz in den Zweikämpfen, störte den Spielaufbau des Gegners sehr effektiv. In der von unzähligen direkten Duellen geprägten Partie dauerte es eine gute Viertelstunde, bis Union etwas besser im Rhythmus war und durch Gosens, der sich beim Abschluss knapp im Abseits befand, einen ersten richtig vielversprechenden Akzent setzte (19.).
Die Bjelica-Elf dominierte und versuchte immer wieder, seine vordersten Offensivspieler Hollerbach und Aaronson mit langen Pässen zu füttern. Konternde Schwaben hatten bis dorthin nur 35 Prozent Ballbesitz, aber die dicke Möglichkeit zum 2:0, als Beste nach Dinkcis Diagonalpass zu lange zögerte und Juranovic die brenzlige Situation noch bereinigen konnte (24.).
Die Eisernen fanden nur selten Lösungen gegen die robuste Heidenheimer Defensive, blieben in ihren Angriffsbemühungen aber unermüdlich. Maloney spitzelte Aaronson den Ball gerade noch vom Fuß (30.), Doekhis Kopfball zischte Zentimeter vorbei (33.).
Union holt zum Doppelschlag aus
Die Partie gönnte sich zwar kaum eine Ruhepause, war allerdings kein Leckerbissen - dazu fehlten über weite Strecken die fußballerischen Elemente. Ein Standard brachte die Hausherren ins Spiel zurück, Gosens kam glücklich an den Ball, vollendete dann aber überlegt (44.).
Der Torschütze war im Wechselbad der Gefühle, als er wenig später seine fünfte Gelbe Karte kassierte, dann aber per Ballgewinn den Doppelschlag einleitete: Der emsige Schäfer erzielte aus der Distanz mit einem von Aaronson noch abgefälschten Fernschuss die 2:1-Pausenführung (45.+2).
Bundesliga, 23. spieltag
Wieder Schäfer eröffnete Durchgang zwei, sein 18-Meter-Schuss flog diesmal aber in Müllers Arme (48.). Die Hauptstädter agierten in dieser Phase strukturierter, Juranovic sorgte für den nächsten Abschluss (53.).
Beste diesmal überlegt
Doch Zug um Zug erkämpfte sich der Aufsteiger in einer oft sehr wilden Partie mehr Spielanteile und stellte durch Kleindienst fast seine Standardstärke unter Beweis (63.), ehe Dinkci mit weitem Pass die Berliner Abwehr überlistete und Beste mit gekonntem Heber auf 2:2 stellte (71.).
Unter anderem der Ausgleichstorschütze wurde angeschlagen ausgewechselt, auf der anderen Seite hätte sich ein Joker fast gleich gut eingefügt: Trimmel flankte auf Tousart, der knapp drübernickte (74.).
Dies blieb die letzte echte Chance. Zwar waren die Kontrahenten nicht mit einem Punkt zufrieden und agierten mit unverändert hohem Einsatz, doch die Abwehrreihen erwiesen sich als stabil - es blieb beim 2:2.
Union, dessen Heimserie nach vier Siegen in Folge somit riss, spielt am kommenden Samstag ebenfalls zuhause, dann gegen den BVB (15.30 Uhr). Heidenheim punktet auswärts wie zuletzt so oft (nun 2/3/0) und empfängt zeitgleich Eintracht Frankfurt.