Dass sein Lächeln gequält daherkam, war nur zu verständlich. Mehr als ein Trostpreis war es nach dem verlorenen Finale nicht. Und doch hatte William Troost-Ekong in diesem Moment etwas geschafft, was nur sehr wenige Spieler vor ihm geschafft haben. Nigerias Innenverteidiger wurde zum besten Spieler des Afrika-Cups 2024 ausgezeichnet und ist damit der erste Abwehrspieler seit Kameruns Rigobert Song 2002, dem diese Ehre zuteil wird. Insgesamt hatten in der langen Historie des Turniers bei 33 Austragungen zuvor nur drei Verteidiger den Titel gewonnen.
Der 30-Jährige, der seit dieser Saison beim griechischen Klub PAOK Saloniki spielt, war Kapitän und Abwehrchef einer nigerianischen Mannschaft, deren Trumpf die Defensive war. Bis zum Finale ließen die "Super Eagles" nur zwei gegnerische Treffer zu - im Endspiel kamen allerdings noch einmal genau so viele dazu. Dabei hatte Troost-Ekong sein Team per Kopf noch in Führung gebracht. Es war bereits sein dritter Treffer, nachdem er zuvor im Turnierverlauf zwei Elfmeter verwandelt hatte - unter anderem zum Siegtor im ersten Aufeinandertreffen mit der Elfenbeinküste in der Gruppenphase.
Elfmeterkiller Williams bester Torwart - Adingra räumt ab
Zum besten Torhüter des Turniers wurde wenig überraschend Südafrikas Keeper Ronwen Williams gewählt. Der Keeper der Mamelodi Sundowns hatte das Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Kap Verde mit ganzen vier gehaltenen Schüssen quasi im Alleingang entschieden und auch im Spiel um Platz 3 gegen die DR Kongo zwei Versuche im Elfmeterschießen pariert. Auch außerhalb der Elfmeterschießen hatte er mit spektakulären Paraden großen Anteil am überraschend guten Abschneiden seines Teams. Williams nahm bei der Zeremonie nach dem Finale auch die Medaille für den dritten Platz seines Teams stellvertretend entgegen.
Die Auszeichnung für den besten jungen Spieler des Turniers ging dann wieder an den neuen Titelträger. Der Ivorer Simon Adingra von Brighton & Hove Albion erhielt die Trophäe, die erst zum dritten Mal vergeben wurde. Adingra, der gegen Nigeria beide Tore vorbereitet hatte, wurde außerdem zum besten Spieler des Finals gekürt. Der 22-Jährige hatte wie Siegtorschütze Sebastien Haller die ersten Spiele des Turniers verletzungsbedingt verpasst und erst ab der K.-o.-Runde signifikante Spielzeit erhalten. Mit seinem Last-Minute-Ausgleich im Viertelfinale gegen Mali hatte er das vorzeitige Aus der Ivorer verhindert.
Den Goldenen Schuh für den besten Torschützen des Turniers gewann Äquatorialguineas Stürmer Emilio Nsue.