Mit drei Niederlagen in der 2. Bundesliga und dem bitteren Pokal-Aus beim 2:3 n. V. in Nürnberg im Rücken bekam es Hansa Rostock am 12. Spieltag mit Bundesliga-Absteiger Hertha BSC zu tun. Trotz der intensiven 120 Minuten am Mittwoch entschied sich Trainer Alois Schwarz nur für einen Wechsel: Kinsombi ersetzte Fröling auf dem linken Flügel.
Die Herthaner reisten dagegen nach einem 3:1 über den SC Paderborn und dem souveränen 3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Bundesligist Mainz mit einer breiten Brust ins Ostseestadion. Eine große Frage gab es vorab allerdings: Wie würde Pal Dardai seine gesperrte Stamm-Innenverteidigung aus Leistner und Kempf ersetzen? Der Ungar gab seine Wunschlösung bereits auf der Pressekonferenz preis - und setzte diese dann auch in die Tat um. Gechter begann in der Innenverteidigung, außerdem rückte Bouchalakis neu ins defensive Mittelfeld. Marton Dardai schob eine Position zurück und übernahm den zweiten Part in der zentralen Defensive. Im Tor stand der zuletzt suspendierte Gersbeck zwar erstmals im Kader, doch Ernst behielt seinen Stammplatz.
Highlights lassen lange auf sich warten
Die Hauptaufgabe des Berliner Keepers bestand in Rostock zunächst darin, Flankenbälle aus der Luft zu pflücken. In einem zähen ersten Durchgang standen beide Mannschaften defensiv kompakt, offensiv gelang dafür jeweils wenig. Während die Rostocker zwar immer wieder - besonders über links mit Kinsombi - ins letzte Drittel kamen, aber nur durch einen Distanzschuss von Junior Brumado für Gefahr sorgen konnten (26.), hatten die Herthaner die etwas besseren Chancen, ohne dass Kolke sich auszeichnen musste. Sowohl die Schüsse von Winkler (24.) und Bouchalakis (36.) als auch Tabakovics Kopfbälle (1./34.) kamen nicht auf das Tor.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Angriffsbemühungen der Gäste zwingender. Klemens sorgte erstmals in der Partie für ein echtes Highlight, als er seinen Flachschuss aus 20 Metern an den Pfosten setzte (52.). Zehn Minuten später wackelte das Rostocker Gehäuse ein zweites Mal. Reese köpfte einen Eckball von Marton Dardai wuchtig auf das Tor, scheiterte aber an der Latte (62.). Einen weiteren Versuch von Kenny konnte Kolke parieren (65.).
2. Bundesliga - 12. Spieltag
Klemens verhindert Schlimmeres
Doch plötzlich kippte das Spiel wieder und es waren die Rostocker, die auf die Führung spielten. Zunächst prüfte Dressel Keeper Ernst mit einem Abschluss aus 16 Metern (74.). Wenig später hatte Perea freistehend vor dem Tor die sichere Führung auf dem Fuß, doch Klemens rettete seine Hertha, indem er dem eingewechselten Rostocker die Kugel mit einem langen Bein noch wegspitzelte (77.).
Auch Hansa konnte aus der Druckphase also kein Kapital schlagen. In der Schlussphase ging es dann wieder ausgeglichen und ohne die ganz große Chancen zu. So blieb es bei einem in Summe durchaus verdienten 0:0, das für Hertha nach zwölf Spieltagen Platz zwölf bedeutet. Die Rostocker verlassen den Relegationsplatz und rücken auf Platz 14 vor.
Die Berliner sind am kommenden Spieltag im Topspiel am Samstag (20.30 Uhr) gegen Karlsruhe gefordert. Für Hansa Rostock steht am Sonntag (13.30 Uhr) die Fahrt nach Magdeburg an.