Bei den Schweizern, trainiert von Patrick Rahmen, standen gleich sieben Spieler in der Startelf, die bereits in der A-Nationalmannschaft debütierten: Neben den Verteidigern Stergiou und Omeragic waren dies die vier Mittelfeldakteure Imeri, Jashari, Sohm und Ndoye sowie Angreifer Rieder, der in der abgelaufenen Saison mit zwölf Scorerpunkten in 33 Spielen für die Young Boys Bern auf sich aufmerksam machte.
Große Namen fehlten bei den Norwegern dagegen, kein Akteur konnte bisher ein A-Länderspiel vorweisen. Der größte Star des Landes, Haaland, wäre zwar bei dieser U-21-EM noch spielberechtigt, hat sich aber nach dem Triple mit Manchester City und den EM-Qualifikationsspielen mit der A-Nationalmannschaft in den Urlaub verabschiedet. Mit Bobb stand zumindest ein Nachwuchsspieler der Cityzens in der Startaufstellung von Trainer Leif Gunnar Smerud.
Ceide bringt Norwegen in Front
In der Anfangsphase kombinierten sich beide Mannschaften mehrfach vor den gegnerischen Strafraum, ließen dort aber die letzte Präzision vermissen, sodass Chancen zunächst Mangelware bleiben. Den ersten konsequent ausgespielten Angriff nutzten die Norweger dann prompt zur Führung: Zafeiris steckte am Strafraumrand durch auf Ceide, gegen vier Verteidiger ins Dribbling ging und anschließend gekonnt in lange Eck schlenzte (19.).
Nach dem Rückstand hatten die Schweizer gegen druckvolle Skandinavier zunächst nichts entgegenzusetzen. Diese hätten sogar noch höher in Führung gehen können (23., 30.). Nach 36 Minuten aber kamen wieder aktiver werdende Eidgenossen mit ihrem ersten Torschuss zum Ausgleich: Nach einer Umschaltsituation fand Imeri Ndoye auf der linken Seite, der nach innen zog und mit seinem wuchtigen Abschluss Torwart Hedenstad auf dem falschen Fuß erwischte. Mit einem 1:1 ging es in die Kabinen.
Parallelspiel in der Gruppe D
Schweizer durchbrechen Norwegens Druckphase
Norwegen kam zunächst besser aus der Pause, setzte die Schweiz früh unter Druck und erspielte sich zwei gute Gelegenheiten durch die Aktivposten Ceide (50.) und Bobb (53.). In diese Druckphase hinein erzielten die Schweizer den Führungstreffer: Rieder setzte Imeri in zentraler Position vor dem Sechzehner ein, der völlig unbedrängt den Ball perfekt im rechten Eck platzierte (55.).
Nach dem 2:1 beschränkten sich die Schweizer zunehmend auf das Verteidigen und lauerten auf Konter. Außer einer Doppelchance der Norweger in der 74. Minute, bei der ein Schuss von Bobb zunächst geblockt wurde, ehe Ceide das Tor nur um Zentimeter verfehlte, geriet das Tor von Saipi nicht mehr in Gefahr. Die Eidgenossen brachten den knappen Vorsprung damit über die Zeit.
Norwegen schon mit dem Rücken zur Wand?
Für die Schweiz, die in der Gruppe D mit Frankreich und Italien freilich Außenseiter ist, ist der Auftaktsieg enorm wichtig, um mit einem Punktgewinn gegen einen der beiden Favoriten Chancen aufs Weiterkommen zu haben. Am Sonntag geht es für die Eidgenossen gegen Italien weiter (18 Uhr). Die Chancen von Norwegen, das spielerisch durchaus zu gefallen wusste, noch ins Viertelfinale vorzudringen, sind dagegen - auch abhängig vom direkten Duell der Franzosen gegen Italien am späteren Abend - gesunken. Ebenfalls am Mittwoch müssen sie gegen den EM-Mitfavoriten Frankreich bestehen (20.45 Uhr).