FC-Coach Peter Stöger hatte nach dem 2:1-Sieg auf Schalke einen Wechsel in der Innenverteidigung angedeutet, als er Mavraj kritisierte. "Die Souveränität, die Mergim am Anfang hatte, strahlt er im Moment nicht ganz so aus", hatte der Österreicher erklärt und ließ nun Taten folgen: Maroh spielte für den Albaner.
Ebenfalls einen Wechsel hatte FSV-Trainer Kasper Hjulmand nach dem 1:1 gegen den VfB Stuttgart eingeplant, am Ende musste er seine Pläne aber umwerfen. Ursprünglich sollte Jara für Junior Diaz auflaufen. Weil sich aber Noveski beim Aufwärmen verletzt hatte und kurzerhand ausgefallen war, kamen beide zum Zug.
Beide Trainer hatten an den Stellschrauben in der Abwehr gedreht - augenscheinlich mit Erfolg. Hüben wie drüben waren die Defensivspieler die prägenden Figuren des ersten Durchgangs. Sowohl die Mainzer als auch die Kölner waren primär damit beschäftigt, dem Gegner keine Freiräume zu gestatten und stellten sich in diesem Punkt äußerst geschickt an.
Der 16. Spieltag
Zugute kam ihnen dabei aber auch die Tatsache, dass sich auf beiden Seiten insbesondere die Mittelfeldspieler extrem schwer taten, Durchschlagskraft zu entwickeln. Das lag zum einen an fehlenden Ideen sowie mangelnder Spritzigkeit, zum anderen aber auch an Unkonzentriertheiten und schlampigen Pässen.
Großen Unterhaltungswert hatte die Partie also nicht, vielmehr wurde fußballerische Magerkost serviert - allerdings ab und an garniert mit dem einen oder anderen Leckerbissen: So ging nach acht Minuten ein gewaltiges Raunen durch das weite Rund, nachdem Maroh den Ball im Anschluss an einen Lehmann-Freistoß über die Linie gedrückt und Schiedsrichter Florian Meyer auf Abseits entschieden hatte - haarige, weil sehr knapp Entscheidung. Die Regel "Im Zweifel für den Angreifer" kam hierbei aber gewiss nicht zur Anwendung. Ansonsten blieben hundertprozentige außen vor. Der Mainzer Junior Diaz (24.) und der Kölner Gerhardt (32.) hatten zwar noch weitere Halbchancen, am 0:0-Pausenstand änderte sich nichts.
Köln wacht spät auf - Okazaki lässt es krachen
Rutschpartie: Kölns Olkowski gegen Okazaki (re.). Getty Images
Unter den Augen von Lukas Podolski entwickelte sich auch nach Wiederanpfiff ein Duell auf überschaubarem Niveau. Der Wille konnte dabei beiden Teams nicht abgesprochen werden, das untermauerten allein schon die teils hitzig geführten Zweikämpfe, nur spielerisch lief nicht viel zusammen. Beide Mannschaften agierten schlichtweg nicht zielstrebig genug, spielten zu oft quer und praktisch nie vertikal - Zwingendes sprang so nicht heraus.
Erst nach knapp 70 Minuten wurde es besser, auch weil die Kölner, bei denen sich der eingewechselte Halfar als durchaus belebendes Element entpuppte, nun mehr Betrieb machten, vor dem Tor dann aber zu zögerlich waren und nicht konsequent den Abschluss suchten (Ujah, 72.). Fast hätten sie dafür die Quittung bekommen, konnten dann aber von Glück reden, als Okazakis nur die Latte traf (76.).
Ein Treffer der Nullfünfer wäre zu diesem Zeitpunkt unverdient gewesen, denn die Geißböcke hatten die Schlagzahl erhöht und drängten mit aller Macht auf das Tor. Weil aber Ujah nicht entscheidend zum Abschluss kam (81.) und FSV-Schlussmann Karius glänzend gegen Lehmann parierte (83.), blieb es schlussendlich bei der Nullnummer.
Der Aufsteiger aus Köln muss im letzten Spiel der Hinrunde am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg ran. Mainz empfängt bereits am Freitag zuvor (20.30 Uhr) den Meister aus München.