Der FC Schalke 04 und Junior Caicara gehen getrennte Wege. Der Rechtsverteidiger, der auf Schalke noch einen Vertrag bis Ende Juni 2018 besaß, wird sich dem türkischen Tabellenführer Istanbul Basaksehir FK anschließen.
Trotz der engen Personallage ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich Schalke noch in diesem Monat von Spielern trennt. Denn an rechten Außenverteidigern mangelt es zum Beispiel nicht. Junior Caicara (Vertrag bis 2018) ist ein Wechselkandidat, nach kicker-Informationen spielt er mit dem Gedanken, in die Türkei zu gehen. Der Brasilianer war 2015 für 4,5 Millionen Euro aus Bulgarien gekommen.
Seit Monaten hat Junior Caicara das Stadion nicht mehr mit einem derart breiten Glücksgefühl-Grinsen verlassen wie an diesem Abend. Debüt-Tor als Schalker, Abklatschen mit dem Trainer, dazu die Torbeteiligung beim 2:0 - das Europa-League-Heimspiel gegen FK Krasnodar, in dem die Knappen bereits den Gruppensieg festmachten, hätte für den Brasilianer kaum besser laufen können. Er kannte dafür später nur ein Wort: "fantastisch". Und er bekräftigte: "Ich will nicht weg von Schalke 04."
In der vorigen Saison durfte er sich noch zum Stammpersonal zählen. In der neuen Runde aber gehört Junior Caicara kaum noch zum Schalker Kader. Erst Stammplatz - nun Stammplatz auf der Tribüne. Kein anderer Profi erlebte unter Markus Weinzierl einen so rapiden Absturz wie der Brasilianer.
Schalke 04 hat viele Probleme, sehr viele. Auch in der Defensive, die in fünf Ligaspielen nun schon zehn Gegentore zugelassen hat. Doch wie lässt sich speziell das Personalproblem in der Verteidigung lösen? Trainer Markus Weinzierl steht jedes Mal vor kniffligen Fragen, die er sich bei der Zusammenstellung der Abwehrkette stellen muss. Der kicker erklärt die verzwickte Situation.
Mit seinem neuen Trainer Markus Weinzierl, aber ohne elf Spieler ist der FC Schalke 04 am Mittwochvormittag ins Training eingestiegen. Nach zweitägigen internen Leistungstests präsentierte sich das noch unvollständige Team bei der ersten Übungseinheit auf dem Platz den Fans.
Das Startelf-Comeback von Benedikt Höwedes im finalen Schalker Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) war keine allzu große Überraschung. Wohl aber, dass er als Rechtsverteidiger aufs Feld geschickt wurde. 70 Minuten lang hielt der Kapitän durch und wurde dann durch Junior Caicara ersetzt. Durch den Mann also, der zwölf Minuten später die Vorlage zum Schalker Treffer geben sollte.
Unmittelbar nach der herben Enttäuschung gegen Bayer Leverkusen sprach Ralf Fährmann davon, dass Schalke 04 nun drei Siege aus den finalen drei Saisonspielen anstreben müsse. Die Aussage des Torwarts hat Rechtsverteidiger Junior Caicara nun untermauert und dabei natürlich nur eines im Visier: "Ich glaube immer noch, dass wir Platz vier erreichen können."
Junior Caicara sitzt entspannt im Wohnzimmer, seine Frau Grazielle Melo bereitet mit Muße das Abendessen vor und die beiden Kinder Luca (3 Jahre) und Luisa (8 Monate) halten ihre Eltern auf Trab: Der 4,5 Millionen Euro teure Sommerzugang des FC Schalke hat den kicker exklusiv zu sich und seiner herrlich normalen Familie in sein Dorstener Domizil eingeladen - zu einem von Termindruck völlig losgelösten Gespräch. Auch Schalkes nächster Heimgegner Borussia Dortmund war Thema.
26 Spieltage sind vergangen, ehe sich der FC Schalke 04 die erste Gelbsperre eingehandelt hat. Es traf Junior Caicara. Der Rechtsverteidiger hat sich in der Rückserie zum Stammspieler gemausert, wird nun aber im Heimspiel am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach fehlen. André Breitenreiter muss sein Team deshalb jedoch nicht umbauen, der Trainer kann die Position eins zu eins neu besetzen.
Wie gut kann der FC Schalke das Fehlen seines für fünf Pflichtpartien gesperrten Mittelfeldchefs Johannes Geis kompensieren? Im Pokal gegen Borussia Mönchengladbach hat die Mannschaft den Verlust jedenfalls gut aufgefangen, wenngleich das in erster Linie nur für die erste Halbzeit gilt. Verteilt wurde die Last auf mehrere Schultern, vor allem auf die von Sead Kolasinac, Junior Caicara und Dennis Aogo.
Der Kampf Mensch gegen Maschine birgt so seine Tücken. Doch da hält sich Sascha Riether sehr beachtlich. Der Routinier hat im ersten Saisonabschnitt zwar nicht immer gespielt, aber dennoch überzeugt. Gut möglich, dass aus einem bisher bis 2016 befristeten Engagement auf Schalke mehr wird.