Erzielte den ersten Treffer: Lars Bender (rechts) jubelt mit seinem Bruder Sven. dpa
Horst Hrubesch brachte dieselbe Elf, die im Halbfinale Tschechien bezwang. Lediglich Nsereko fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Dafür war Sukatu-Paso wieder von Beginn an dabei.
Die ersten Minuten des Finales gehörten Italien, das sehr energisch zu Werke ging. Und nach einem Missverständnis zwischen Keeper Zieler und Kopplin, die beide nicht entschieden genug an den Ball gingen, kassierte die Hrubesch-Elf fast das frühe Gegentor. Paloschi nutzte die Unsicherheit, schoss den Ball allerdings knapp am Tor vorbei (4.).
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 L. Bender (24')
0:2 Sukuta-Pasu (61')
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Strelnice |
| Zuschauer | 2.000 |
Deutschland sortierte sich und kam allmählich besser ins Spiel. Ein Schuss von Gebhart verfehlte aus 17 Metern nur knapp das Ziel. Die Hrubesch-Elf übernahm jetzt das Kommando und kam immer wieder gefährlich vors Tor, wobei Gebhart an nahezu Aktionen beteiligt war. In der 24. Minute erzielte auf Pass von Gebhart schließlich Lars Bender das 1:0. Aus 17 Metern schoss er den Ball unhaltbar in die linke Ecke.
Italien hatte durch einen Konter zwar die Möglichkeit auszugleichen, doch Okaka Chuka schloss zu überhastet ab (30.). Es kamen die zwei Minuten von Jungwirth. Nach zwei harmlosen Fouls und zwei Gelben Karte war Deutschland nur noch zu zehnt. Und als kurz vor der Pause der eingewechselte Latza (für Risse) im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand spielte, hatten die Deutschen Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf den Punkt zeigte. Im Gegenzug spielte Naki die italienische Defensive im Alleingang schwindelig, schoss aber knapp am Tor vorbei, so dass Deutschland letztlich mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause ging.
Die Hrubesch-Elf versuchte auch im zweiten Abschnitt, weiter mitzuspielen und sich nicht in die Defensive drängen zu lassen. Italien tat sich gegen die gut organisierten DFB-Junioren schwer und profitierte kaum von der Überzahl. Im Gegenteil, die Deutschen legten nach und erhöhten verdientermaßen. Wieder war es Gebhart, der toll vorbereitete, als er erst zwei Italiener aussteigen ließ und dann auflegte. Sukuta-Pasu schob aus 15 Metern in die linke Ecke ein (61.).
Als dann auch noch Gentili mit Gelb-Rot vom Platz musste (69.), durfte endgültig vom Titel geträumt werden. Vor allem weil die DFB-Elf trotz der Verlängerung gegen Tschechien körperlich präsenter war. Doch aus dem Nichts erzielte Italien den Anschluss. Eine Hereingabe von Mazzarani konnte Zieler nicht aus der Gefahrenzone befördern und Garibaldi köpfte ein (78.). Doch es musste nicht gezittert werden, weil die Hrubesch-Elf sofort antwortete. Nach einem Freistoß von Naki köpfte Gebhart zum entscheidenden 3:1-Endstand ein (79.). Kurz vor Schluss vergab der 1860-Spieler sogar noch die Chance auf das 4:1 - gestört hat es am Ende niemanden mehr, der erste Titel seit 16 Jahren ist unter Dach und Fach. Da wurde selbst Hrubesch überschwänglich: "Was die Mannschaft hier geleistet hat, war klasse. Irgendwann mussten wir einfach den Titel holen. Das ist ein Titel für die Ewigkeit. Davon reden wir noch in 50 Jahren."