Auf vier Positionen baute Hertha-Trainer Huub Stevens seine Startformation im Vergleich zum 2:2 am vergangenen Spieltag in Bochum um. Für van Burik und Madlung kamen Rehmer und Hartmann in der Defensive zum Einsatz. Niko Kovac wurde im Mittelfeld durch Pinto ersetzt und im Angriff kam Luizao für Mladenov zum Zug. HSV-Coach Kurt Jara änderte sein Team gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Rostock in der Vorwoche auf drei Positionen. Für Benjamin kam Schlicke in die Partie, den Gelb-Rot-gesperrten Hoogma ersetzte Reinhardt und Beinlich kam für Takahara ins Spiel.
Beide Mannschaften begannen das Spiel sehr vorsichtig und darauf bedacht, Fehler zu vermeiden. Doch während sich Hertha BSC langsam nach vorne in Richtung HSV-Tor tastete, standen die Hamburger tief in ihrer eigenen Hälfte und waren nur auf Torsicherung bedacht. Doch die Hertha-Offensivabteilung übertraf sich in Ideenlosigkeit, so dass kaum Torchancen zu verzeichnen waren. Erst nach 19 Minuten hatte Bobic die erste Torchance, doch der Nationalstürmer verzog aus spitzem Winkel. Der HSV tat seinerseits kaum mehr, als sein Tor zu verteidigen. Selbst Konterversuche der Hamburger waren Mangelware. Durch einen Freistoß gelang Herha BSC nach 33 Minuten die Führung. Neuendorf hob den Ball von links in den HSV-Strafraum, wo die Hamburger Verteidiger zwar klar in der Überzahl waren, Friedrich allerdings trotzdem zu Kopfball kam. Unhaltbar schlug der Ball in der linken unteren Torecke ein. Nach dem Führungstreffer schlief das Spiel völlig ein. Hertha war zunächst darauf bedacht, die knappe Führung zu sichern, während die Hamburger im Spiel nach vorne überhaupt nichts zu Stande brachten. Mühsam schleppte sich das Spiel mit einer 1:0-Führung für Hertha BSC in die Halbzeit. Auch nach der Pause änderte sich das Bild wenig. HSV-Trainer Kurt Jara hatte zwar mit Takahara für Beinlich nach der Pause einen weiteren Stürmer gebracht, doch im Aufbau hatten die Hamburger ihre Schwierigkeiten. Hertha gewann jetzt die meisten Zweikämpfe und ließ den HSV kaum zur Entfaltung kommen. Einzig Torchancen konnten sich die Berliner auch nicht herausarbeiten. Im Gegenteil, die größte Chance hatte der HSV nach einem Freistoß der Berliner ! Mahdavikia hatte den Ball abgefangen und schickte Jarolim steil. Dieser setzte vor dem Strafraum Takahara per Querpass ein, doch dessen Schussversuch war kaum mehr als ein Rückpass zu Kiraly. Erst in der 70. Minute stellte Kurt Jara auf bedingungslose Offensive um und brachte mit Romeo für Wicky noch einen Stürmer. Prompt übernahm der HSV die Kontrolle über das Spiel, und die Hertha-Abwehr kam ins Schwimmen. Doch Takahara und Romeo vergaben zunächst die Chancen zum Ausgleich. Erst in allerletzter Sekunde konnte der HSV den Punktgewinn retten. Einen hohen Ball legte Barbarez vor dem Strafraum quer auf Schlicke. Der zog sofort ab und traf sieben Meter vor dem Tor die Brust von Ujfalusi. Dies gab dem Ball die entscheidende Richtungsänderung. Kiraly im Hertha-Tor war machtlos. Der HSV rettete einen Punkt im Berliner Olympiastadion, der den Hamburgern wieder mehr Luft zum Tabellenende verschafft und das Selbstvertrauen stärkt. Ganz anders die Hertha, die eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass sie in dieser Saison offenbar nicht gewinnen kann.