Die Ausgangslage Polens auf den Färöer war mehr als nur kniffelig gewesen. Als Vorletzter der EM-Quali-Gruppe E war das Team ohne den verletzten Topstar und Kapitän Robert Lewandowski zum Siegen verdammt, um die Hoffnungen auf eine Endrunden-Teilnahme in Deutschland nächstes Jahr aufrecht zu erhalten.
Lewandowski-Vertreter legt auf
Als wäre der Ausfall des Ex-Bayern-Stürmers nicht schon schwerwiegend genug, war das Gastspiel beim Schlusslicht zeitgleich auch noch der Einstand des neuen Nationaltrainers Michal Probierz, der unlängst Fernando Santos abgelöst hatte - und ganz früh jubeln durfte: Bereits in der 4. Minute legte Zielinski, in Abwesenheit Lewandowskis mit der Binde betraut, für Szymanski ab, der überlegt zum 1:0 traf.
Es war der Auftakt einer sonst zumeist glanzlosen Auseinandersetzung, in der Polen mit Ausnahme eines Eckballs nichts anbrennen ließ, offensiv aber nur vereinzelt weitere Highlights verbuchte. Das Spielgeschehen plätscherte daher bis zur Pause ein wenig vor sich hin.
Buksa zur Entscheidung - Polen weiter unter Druck
Direkt nach Wiederanpfiff gab es dann die Schlüsselszene des Abends. Lewandowskis positioneller Ersatz Milik fiel an der Strafraumkante gegen Askham. Zunächst lief das Spiel weiter, nach VAR-Hinweis gab es aber Rot wegen Notbremse gegen den Innenverteidiger (49.). Den folgenden Freistoß zirkelte Zielinski Zentimeter am Ziel vorbei.
Besser machte es eine Viertelstunde später der kurz zuvor für Milik eingewechselte Buksa. Nach einer Flanke Frankowskis stieg der Stürmer hoch und nickte zur Entscheidung ein, die gleichbedeutend mit dem 2:0-Endstand war (65.).
Durch den Sieg rückt die polnische Auswahl auf Rang 2 der Gruppe vor - auch dank Mithilfe Albaniens im Parallelspiel, das Tschechien 3:0 schlug. Allerdings ist die Situation trügerisch, da sowohl die Tschechen als auch Moldau jeweils eine Partie weniger auf dem Konto haben als Polen und nur einen Zähler hinter den Mannen von Michal Probierz liegen. Dementsprechend sind diese am Sonntagabend (20.45 Uhr) im direkten Duell mit Moldau erneut gefordert - und dürften den Färöer zuvor die Daumen drücken. Denn bereits ab 18 Uhr gastiert der Letztplatzierte in Tschechien.