Traumstart dank Zoller
Düsseldorfs Trainer Taskin Aksoy krempelte seine Startelf nach der 0:4-Klatsche in St. Pauli auf vier Positionen um: Bodzek, Bomheuer, Erat und Liendl durften für Bebou, Pohjanpalo (beide Bank), Bruno Soares (nicht im Kader) und Pinto (Kiefer). Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic brachte im Vergleich zum 4:0 gegen Heidenheim zwei Neue: Hofmann und Karl begannen für Ring (5. Gelbe) und Zimmer (Bank).
Die Roten Teufel waren vom Anpfiff weg um Spielkontrolle bemüht und gaben klar den Ton an. Gegen eine verunsichert wirkende Fortuna setzten die Gäste auf viele Ballkontakte und nutzten die erste Schlafmützigkeit in der F95-Defensive prompt zur Führung: Nach einem Einwurf schaufelte Karl die Kugel hoch in den Strafraum, wo Zoller durchgestartet war und frei vor Torwart Rensing direkt zum 1:0 vollendete (8.). Bei Düsseldorfs Spielern hatte nun offensichtlich der Wecker geklingelt, denn die Hausherren suchten fortan nach der passenden Antwort. Die vielversprechendste Chance verzeichnete Benschop mit einem Kopfball vom rechten Fünfmetereck, den FCK-Keeper Sippel parierte (14.).
Nur Benschop strahlt Gefahr aus
Nach dieser guten Möglichkeit verflachte die Partie zusehends. Lautern ließ das Spielgerät gekonnt zirkulieren und setzte lediglich auf punktuelle Vorstöße im 4-3-3-System. Düsseldorf fand im 4-2-3-1 dagegen kaum spielerische Lösungen. Die Fortuna näherte sich deshalb nur nach hohen Bällen, Flanken und Standards dem gegnerischen Sechzehner an. Wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht.
Erst nach einer knappen halben Stunde trauten sich die Gastgeber wieder mehr zu und nahmen Fahrt auf. Gegen mittlerweile eingelullte Pfälzer sausten einige gefährlich anmutende Hereingaben in den FCK-Strafraum. Dabei entwickelten die Hausherren aber nach wie vor zu wenig Durchschlagskraft. Einzig Benschop fand den Abschluss: Nachdem der Angreifer steil geschickt worden war, feuerte er aus vollem Lauf einen Aufsetzer ab - Sippel parierte (43.).
Runjaic stellt um
Der 28. Spieltag
Nach der Halbzeitpause stellte Runjaic taktisch auf ein 4-4-2 um und brachte mit Fomitschow zudem frisches Personal (46.). Durch diese Änderung stand Lautern mit zwei Viererketten kompakter, sodass Düsseldorfs lange Bälle auf die Flügel kaum noch zur Geltung kamen. Folglich blieb es in beiden Strafräumen lange ruhig. Einzig Bellinghausen gab vom linken Sechzehnereck einen Warnschuss ab, den Sippel entschärfte (59.).
So langsam musste also auch Aksoy reagieren und brachte mit Pohjanpalo einen frischen Stürmer (60.). Als Aktivposten schwang sich zunächst aber Erat auf, der über die rechte Außenbahn immer wieder Lücken aufriss. Doch wie schon zuvor fehlte bei der Fortuna immer wieder der letzte Pass. Zudem wurden zahlreiche Schussversuche vom Bollwerk der Roten Teufel abgeblockt und kamen erst gar nicht bei Sippel an.
Last-Minute-Elfmeter: Liendl behält die Nerven
In der Schlussphase kam von Kaiserslautern offensiv fast nichts mehr. Stattdessen erhöhte Düsseldorf weiter den Druck: Erat (77.), Fink (81.) und Bebou (83.) näherten sich an, doch trafen die Hausherren partout das Tor nicht. Aksoy hatte mittlerweile alle vier Flügelpositionen mit offensiven Spielern - Bebou (70.) und Halloran (84.) kamen - besetzt, doch die entscheidende Wendung blieb aus. Bis kurz vor dem Schlusspfiff: Orban soll sich im eigenen Strafraum gegen Halloran aufgestützt haben - Elfmeter (89.)! Eine klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin. Liendl trat für die Fortuna an und versenkte den Ball sicher mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 1:1-Endstand (90.).
Für Düsseldorf geht es schon am Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim Spitzenreiter Ingolstadt weiter. Kaiserslautern hat erst am Montagabend (20.15 Uhr) Heimrecht gegen Leipzig.