Mit dem SV Darmstadt 98 und dem VfL Wolfsburg trafen am 15. Spieltag die beiden formschwächsten Teams der Bundesliga aufeinander. In den vorherigen fünf Spielen hatte Darmstadt nur zwei Punkte bei 4:7 Toren geholt, Wolfsburg derweil vier Punkte bei 5:11 Toren.
Lilien-Coach Torsten Lieberknecht musste seine Mannschaft nach dem 2:3 im Aufsteigerduell in Heidenheim ordentlich umstellen. Der erkrankte Kapitän Holland, Vilhelmsson und Seydel fielen allesamt aus, außerdem mussten Kempe und Jannik Müller auf die Bank. Klarer, Riedel, Schnellhardt, Honsak und die Wolfsburger Leihgabe Franjic rückten in die Anfangsformation.
Zu der eklatanten Auswärtsschwäche der Wolfsburger - die letzten sechs Bundesligaspiele in der Fremde waren allesamt verloren worden - kam in der vergangenen Woche auch noch eine 0:1-Heimniederlage gegen Freiburg. Auch Niko Kovac musste in Darmstadt auf seinen Kapitän Arnold (Gelbsperre) verzichten. Vranckx übernahm im defensiven Mittelfeld. Außerdem begann Bornauw anstelle von Zesiger.
Lacroix sieht früh Rot
Bundesliga, 15. Spieltag
Die Verunsicherung der letzten Wochen war beiden Mannschaften durchaus anzumerken. Sicherheit hatte oberste Priorität, keiner wollte wirklich ins Risiko gehen. So ließ der erste sportliche Aufreger 27 Minuten auf sich warten. Lacroix konnte einen Rückpass als letzter Mann nicht verarbeiten. Das hatte Pfeiffer gerochen, der dazwischenfunkte, an die Kugel kam und auf dem Weg allein in Richtung Tor vom Franzosen getroffen wurde. Folgerichtig entschied Schiedsrichter Robert Hartmann auf Notbremse und Rot.
Am Spiel änderte das allerdings wenig. Der VfL stellte von Dreier- auf Viererkette um und hatte keine großen Probleme mit den Darmstädter Angriffsbemühungen. Auf der Gegenseite setzten die Wölfe hin und wieder kleine Nadelstiche, ohne dabei aber Schuhen gefährlich zu werden. Entsprechend ging es torlos in die Pause.
Mehr Tempo nach dem Seitenwechsel
Nach dem Seitenwechsel kam dann aber plötzlich Schwung auf - und zwar auf beiden Seiten. Erst rettete Gjasula gegen Majer (53.), dann war es im Wolfsburger Strafraum Gerhardt, der vor Skarke gerade noch rechtzeitig bereinigte (56.). Winds frecher Versuch von der Mittellinie über Schuhen hinweg landete neben dem Tor (57.), im Wolfsburger Strafraum entschärfte Maehle kurz vor der Linie (58.).
Besser machte es dann aber Majer, der auffälligste Wolfsburger. Nach feiner Ablage von Wind schloss der Kroate aus 13 Metern trocken ins untere linke Eck ab und besorgte trotz Unterzahl die Wolfsburger Führung (63.).
Der VfL zog sich in der Folge wieder zurück und konzentrierte sich auf die Defensive. Darmstadt gelang es jedoch zu selten, wirklich zwingend zu werden. Stattdessen musste sich Schuhen bei einer auf das Tor gedrehten Ecke von Majer noch einmal ganz lang machen (74.). Wenig später durfte sich dann auch Casteels auszeichnen, der einen Abpraller von Pfeiffer aus kurzer Distanz glänzend parierte (76.).
Wolfsburg bringt den Sieg ins Ziel
Lieberknecht reagierte und brachte Innenverteidiger Maglica als Stoßstürmer. Den fand Torsiello mit seiner Flanke auch gleich mal freistehend am zweiten Pfosten. Dort zeigte der Kroate jedoch, warum er kein Stürmer ist, bekam den Ball nicht unter Kontrolle und so rettete sein Landsmann Majer im Fünfmeterraum für die Wölfe (85.).
In den letzten Minuten flog der Ball noch ein paar mal hoch in den Wolfsburger Strafraum, wirklich brenzlich wurde es für den VfL aber nicht mehr. Es blieb beim 1:0 für die Gäste, die damit nach sechs Auswärts-Pleiten in der Bundesliga in Serie mal wieder in der Fremde jubeln dürfen.
Darmstadt bleibt dagegen zum achten Mal in Folge ohne Sieg und verliert das dritte Spiel in Serie. Zum Jahresabschluss geht es für die Lilien am Dienstagabend (20.30 Uhr) zur TSG Hoffenheim. Einen Tag darauf (20.30 Uhr) hat der VfL Wolfsburg den FC Bayern München zu Gast.