Das Duell Barcelona gegen Paris hatte einst ein fabelhaftes Comeback der Katalanen hervorgebracht. PSG brauchte nach dem 2:3 in Hinspiel zwar kein Wunder, aber einen Sieg. Dementsprechend motiviert begann der französische Meister, bei dem im Vergleich zum Hinspiel der zuletzt gesperrte Hakimi sowie Zaire-Emery und Barcola anstelle von Lucas Beraldo, Lee und Asensio starteten, mit viel Tempo und Engagement.
Wieder trifft Raphinha
Wie man einen Angriff zielstrebig zu Ende spielt zeigten dann aber die Hausherren: Lamine Yamal wurde von Araujo geschickt, die scharfe Hereingabe drückte Raphinha, der schon im Hinspiel zweimal getroffen hatte, über die Linie (12.).
In der Folge waren die Katalanen, bei denen Pedri den gelb-gesperrten Kapitän Sergi Roberto vertrat, besser drin. Ihr intensives Anlaufen gepaart mit einer engagierten Zweikampfführung gab den Gästen deutlich weniger Räume als noch zu Beginn der Partie. Lewandowski hätte sogar nach 20 Minuten erhöhen können, schoss aber knapp drüber.
Araujos Notbremse - Dembelé gleicht aus
Kurz darauf hatten sich die Pariser wieder berappelt und fanden erneut Wege in Richtung Blaugrana-Strafraum - immer wieder über außen und oft über den aktiven Barcola. Ter Stegen verhinderte den Ausgleich gegen Mbappé reaktionsschnell (28.).
Als wieder einmal Barcola drohte, durchzubrechen, wurde der 21-Jährige von Araujo vor dem Strafraum gerade noch gestoppt - allerdings unfair (29.). Weil der Verteidiger wegen einer Notbremse vom Feld musste, veränderte sich die Statik des Spiels. Die Katalanen, bei denen Inigo Martinez für die Viererkette eingewechselt wurde, konnten die Reihen nicht mehr so gut schließen, die Gäste drückten nun wieder - und diesmal auch erfolgreich: Barcola bediente Dembelé am zweiten Pfosten, der zum 1:1 einschoss (40.). Der Außenbahnspieler hätte gegen seinen Ex-Klub sogar nachlegen können, verfehlte das Tor nach einer Volleyabnahme aber nur knapp (45.+3).
Champions League, Viertelfinal-Rückspiele
PSG dreht auf - Barcelona mit zu vielen Fehlern
Barcelona durfte sich nur in der Halbzeitpause kurz erholen, dann sahen sich die Gastgeber gleich wieder Pariser Angriffen ausgesetzt. Hakimi stellte ter Stegen aus der Distanz vor große Probleme (49.), Fabians Schuss aus spitzem Winkel rauschte knapp vorbei (52.). Weil die Katalanen nach einer kurz ausgeführten Ecke pennten und Vitinha die Kugel aus rund 25 Metern scharf ins linke Eck zum 2:1 für Paris setzte (54.), war das Duell nach gut eineinhalb Spielen ausgeglichen.
Gündogan scheitert - Xavi fliegt
Gündogan hätte zwar postwendend ausgleichen können - scheiterte aber am Außenpfosten (56.) -, doch insgesamt schwamm Barcelona nun gewaltig und leistete sich den nächsten individuellen Fehler. Joao Cancelo foulte Dembelé im Strafraum mit einer unnötigen Grätsche, den fälligen Elfmeter verwandelte Mbappé sicher zum 3:1 (59.).
In Unterzahl und ohne Trainer - Xavi hatte nach Gündogans Chance eine Werbebande genau vor dem Vierten Offiziellen weggetreten und Rot gesehen - bäumte sich Barcelona in der Schlussphase dann aber nochmal auf: Lewandowski scheiterte an Donnarumma (73.), Raphinha verzog aus spitzem Winkel (78.). Eine freche Ecke von Raphinha wischte der Pariser Keeper ebenfalls noch weg (88.).
PSG kontert sich zur Entscheidung
PSG ließ es etwas schleifen, Barcelona konnte das aber nicht ausnutzen - im Gegenteil: Nach einem Konter beendeten die Gäste die Partie. Ter Stegen parierte erst noch gegen Mbappé und Asensio, beim zweiten Versuch Mbappés war der deutsche Keeper dann aber geschlagen (89.).
Damit steht Paris im Halbfinale und trifft dort auf den BVB, der zeitgleich Atletico aus dem Westfalenstadion fegte. Barcelona schenkte eine gute Ausgangsposition durch individuelle Fehler leichtfertig her.
Am Sonntag wartet auf die Katalanen die nächste schwere Aufgabe. Denn ab 21 Uhr gastiert der FC Barcelona zum El Clasico bei Real Madrid (LIVE! bei kicker). PSG bekommt es daheim zeitgleich mit Olympique Lyon zu tun.