Enrique verzichtet auf Außenverteidiger
Barcelonas Coach Luis Enrique setzte bei der der Aufholjagd auf volle Offensive und nahm gegenüber dem furiosen 5:0 gegen Celta Vigo die Außenverteidiger Alba und Sergi Roberto aus der Startelf, dafür begannen Mascherano und Kreativdirektor Iniesta. Die personellen Wechsel zogen eine Systemumstellung von 4-3-3 auf 3-4-3 nach sich.
PSG-Trainer Unai Emery rotierte im Vergleich zum 1:0 gegen Nancy zurück, brachte mit Meunier, Marquinhos, Rabiot, Matuidi und Draxler ein frisches Quintett. Hinspiel-Doppeltorschütze di Maria blieb mit muskulären Problemen zunächst auf der Bank.
Suarez nährt schnell die Hoffnung
"Wir werden das Spiel der Spiele machen", hatte Flügeldribbler Neymar vor der Partie angekündigt. Dementsprechend offensivfreudig und leidenschaftlich legten die Katalanen los und erledigten Teil eins der Aufholjagd gleich in der 3. Minute: Suarez behielt bei einem Chaos im PSG-Strafraum den Überblick und nickte das Leder über Trapp hinweg ins Tor - 1:0!
Daraufhin entwickelten sich erste 45 Minuten, die weniger durch spielerische Glanzpunkte, stattdessen durch reichlich Aufreger geprägt waren. Zweimal reklamierten die Katalanen Strafstoß, jeweils hießen die Protagonisten Neymar und Meunier (9., 34.). Auf der anderen Seite sprang Mascherano der Ball nach einem Querpass von Draxler im Sechzehner an die Hand (11.). Jeweils winkte der deutsche Referee Deniz Aytekin die Situationen durch.
PSG mauert - Marquinhos patzt
Ansonsten erarbeiteten sich die Blaugrana das erwartete optische Übergewicht und schnürten extrem defensiv eingestellte Franzosen am eigenen Strafraum ein. Weil die Hausherren im Kombinationsspiel aber auffällig viele Mängel offenbarten, zeugten lediglich Schüsse aus der zweiten Reihe von Gefahr. Messis Freistoß (15.) segelte ähnlich knapp vorbei wie kurz darauf Neymars Distanzhammer (17.), auch Iniesta fehlte bei seinem Versuch die Präzision (28.). Obwohl PSG wirklich brenzlige Situationen weitgehend vermied, fingen sich die Emery-Schützlinge vor der Pause noch den zweiten Treffer. Iniesta stibitzte Marquinhos links im Strafraum den Ball vom Fuß und brachte ihn ins Zentrum, Kurzawa bugsierte ihn unglücklich per Knie ins eigene Tor (40.).
Achtelfinal-Rückspiele (7./8. März)
Messi trifft aus elf Metern, dann kommt Cavani
Nach Wiederanpfiff nahm die große Aufholjagd weiter Formen an: Meunier geriet bei einer Abwehraktion ins Straucheln, warf sich in Neymars Laufweg und brachte den Brasilianer im Sechzehner zu Fall. Diesmal zeigte Referee Aytekin auf den Punkt, Messi nahm sich der Sache an und donnerte den Ball aus elf Metern in die linke Ecke (50.). Plötzlich benötigte Barça nur noch einen Treffer für die Verlängerung.
Statt sich nun vollends einzuigeln, wachte PSG nach dem dritten Gegentreffer auf und wagte sich vermehrt nach vorne. Nach Flanke von Meunier scheiterte Cavani noch am Pfosten (52.), bei seinem zweiten Versuch kühlte der Uruguayer die Atmosphäre ab: Nach einem hohen langen Ball setzte sich Kurzawa gegen Rakitic durch und legte per Kopf ab, Cavani nagelte ihn aus 13 Metern unter die Latte (62.).
Neymar, Neymar, Roberto - Das magische Finish in Barcelona
Ein Stich ins Herz der Katalanen, drei Treffer fehlten zum Weiterkommen, doch es schien, als würde bei den Katalanen allmählich die Hoffnung schwinden. Cavani (64.) und di Maria (85.) hätten für PSG das zweite Tor nachlegen und sämtliche Restzweifel beseitigen können. Doch sie taten es nicht - und eine der wohl größten Aufholjagden der Geschichte begann: Neymar zirkelte einen Freistoß von der linken Strafraumkante in den Winkel (88.), Barça blieb dran und bekam nach einem leichten Kontakt im Sechzehner von Marquinhos an Suarez noch einen Elfmeter: Neymar verwandelte zum 5:1 (90. +1). Fünf Minuten Nachspielzeit standen auf der Anzeigetafel, Barcelona warf alles nach vorne und vollbrachte das schier Unmögliche: Neymar flankte in die Mitte, wo sich Roberto davonschlich und den Ball über Trapp hinweg ins Tor hob (90. +5)!
Barcelona ist am Sonntag bei Deportivo La Coruna zu Gast (16.15 Uhr), Paris spielt ebenfalls am Sonntag in Lorient (21 Uhr). Die Auslosung für das Viertelfinale findet am Freitag, den 17. März, statt.