Nach dem 4:1-Erfolg im Play-off-Hinspiel wollte Ajax Amsterdam im Rückspiel in der heimischen Johann-Cruyff-Arena gegen Ludogorez Rasgrad nichts mehr anbrennen lassen und den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase sichern.
Erste Hälfte ohne Highlights
Von Beginn an traten die Niederländer dominant auf und drängten den bulgarischen Meister bis an den eigenen Strafraum zurück. Torgelegenheiten blieben in den ersten Hälfte jedoch Mangelware, viel mehr verwaltete Ajax seinen komfortablen Vorsprung aus dem Hinspiel und spielte im letzten Drittel zu unpräzise.
Auch Rasgrad blieb offensiv weitgehend ungefährlich, schafften sie es durch die Ajax-Umklammerung nur selten nach vorne. Erst kurz vor der Pause gab es zwei Ansätze: Tekpeteys Schuss wurde von Hato noch geblockt (44.), ein Fallrückzieher von Stürmer Rwan flog weit über das Tor (45.+1).
So ging die unspektakuläre und oft zähe Partie ohne Tore in die Pause.
Pomadiges Ajax, verbesserte Rasgrader
Hatte sich das Amsterdamer Publikum nach der Pause mehr Inspiration von ihrem Team erhofft, so blieb diese aus. Im Gegenteil: Der Auftritt der Niederländer wurde noch pomadiger und unkonzentrierter.
Mit der ersten Chance der zweiten Hälfte ging schließlich das nach dem Seitenwechsel deutlich verbesserte Rasgrad in Führung: Nach einer scharfen Flanke von Witry schoss Tissera zunächst Ajax-Keeper Gorter an, drückte den Abpraller aber per Oberschenkel aus kürzester Distanz ins Netz (62.).
Rückstand als Weckruf
Es war ein Weckruf für Ajax, das danach ein wenig mehr tat: Ein Berghuis-Schuss aus spitzem Winkel wurde zur Ecke geblockt (69.), einen Kopfball setzte Medic nur knapp über die Latte (73.), und ein Dribbling von Salah-Eddine konnte Delev gerade noch entschärfen (84.).
Auch Rasgrad kam noch zu Halbchancen, zunächst vertändelte Jhonatan einen aussichtsreichen Angriff mit einem schlampigen Zuspiel (81.), zehn Minuten später wurde ein Schuss von Tissera gerade noch geblockt.
Danach war die Highlight-arme Partie zu Ende. Zwar qualifizierte sich Ajax trotz des 0:1 relativ ungefährdet für die Gruppenphase der Europa League. Aufgrund des schwachen Auftritts und der lustlosen Einstellung bedachten die Zuschauer die Spieler aber mit deutlich vernehmbaren Pfiffen.