Tief gefallen: Ahlen mit Marco Reus stand am Ende trotz Pausenführung ohne Punkt da. picture-alliance
Ahlens Trainer Christian Wück nahm im Vergleich zur 1:4-Klatsche in Koblenz zwei Änderungen an der Startelf vor: Book, der seine Schwindelgefühle überwunden hatte, und Heithölter, dessen Gelbsperre abgelaufen war, begannen für Bäumer und Gibson. Beim VfL Osnabrück verdrängten nach dem 1:1 gegen Nürnberg Anderson, Peitz und Frommer Engel, Surmann und Grieneisen - Trainer Claus-Dieter Wollitz wollte die Partie offensiv angehen.
Und das klappte anfangs zumindest teilweise. Jedenfalls versteckte sich der VfL zu Beginn nicht, es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams immer wieder schnell den Weg nach vorne suchten. Auf die erste gute Möglichkeit mussten die Zuschauer im gut gefüllten Wersestadion zwar noch ein wenig warten. Doch die wurde sofort genutzt - in Minute 18 ging Ahlen in Führung: Book spielte Reus auf der linken Seite frei, dessen flache Hereingabe lenkte Toborg am Fünfmeterraum souverän ins Netz, sein elftes Saisontor!
Für die Gastgeber war das natürlich optimal, jetzt mussten die so auswärtsschwachen Osnabrücker kommen, und damit taten sie sich schwer. Zum einen, weil Ahlen kompakt stand, zum anderen, weil sich zu viele Fehler einschlichen. Ahlen zeigte sich auf der anderen Seite offensiv erst einmal nicht mehr, so wurde die Partie nach ordentlichem Beginn immer zerfahrener. Der VfL hatte zwar gegen Ende der ersten Hälfte mehr und mehr Ballbesitz, machte daraus aber nicht viel. Reichenbergers harmloser Drehschuss war die letzte Aktion der ersten Hälfte (45.+1).
Der 16. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel gehörte wieder Ahlen die erste Chance, Wessels hielt seine Osnabrücker im Spiel: Reus war Anderson - der danach direkt für Thomik ausgewechselt wurde - wie vor dem 1:0 davongelaufen und prüfte Wessels aus spitzem Winkel (52.). Einen zweiten Treffer hätte der VfL wohl nicht mehr kontern können - das 0:1 schon! De Wits Freistoßflanke von links berührte Frommer noch minimal mit dem Kopf, der Ball landete im langen Eck. Der etwas überraschende Ausgleich in Minute 55.
Und der VfL wollte mehr, spielte weiter nach vorne. Ahlen behielt erst einmal die abwartende Spielweise bei. Derweil nahmen unfaire Aktionen zu, Döring musste nach einem Foul sogar verletzt vom Platz (67.). Die Partie beruhigte sich zwar relativ schnell wieder, ansehnlich wurde es deswegen aber noch lange nicht. Es sah nicht nach einem dritten Tor aus - doch das hieß an diesem Tag nichts: Braun, von Heidrich bedient, wartete vor Lenz eigentlich zu lange, fand dann aus spitzem Winkel aber doch die Lücke zwischen Lenz, Wiemann und dem Pfosten - das 2:1 für Osnabrück (80.)! Ahlen kam anschließend noch einmal, Großkreutz scheiterte freistehend aber ebenso am klasse reagierenden Wessels (82.) wie drei Minuten später der eingewechselte Müller. Mehr ließ der VfL nicht zu.
Ahlen darf sich freuen, am kommenden Sonntag geht es wieder in die Fremde, Rot-Weiss ist in Fürth zu Gast. Busch ist dann allerdings nicht dabei, der Verteidiger kassierte seine fünfte Gelbe Karte. Osnabrück, das sich mit dem ersten Dreier nach sieben sieglosen Spielen im Keller etwas Luft verschaffte, empfängt am Freitag Duisburg.