Seit dem 19. Februar steht Oliver Glasner bei Crystal Palace als Cheftrainer in der Verantwortung. So mancher Fan dürfte sich mittlerweile wünschen, der Österreicher hätte bereits im vergangenen Sommer übernommen. Aktuell surft der neue Tabellenzwölfte, der am Samstagnachmittag im direkten Duell auch die Wolverhampton Wanderers einkassierte, auf einer beeindruckenden Erfolgswelle.
Das 3:1 bei den Wolves war bereits der fünfte Sieg aus den vergangenen sechs Spielen. Und es ging nicht gegen Laufkundschaft: Palace schlug Liverpool, dann West Ham, dann Newcastle United und jüngst mit 4:0 auch Manchester United. Der Glasner-Fußball lässt die Verantwortlichen im Endspurt gar auf den zehnten Tabellenplatz hoffen.
Doch wie kam der zwölfte Saisonsieg überhaupt zustande? Palace überließ dem Gegner schon vor der Pause den Ball. Aus gutem Grund: Trotz der 62 Prozent Ballbesitz wussten die Hausherren überhaupt nichts damit anzufangen. Palace war die deutlich gefährlichere Mannschaft, verzeichnete im ersten Abschnitt 9:3 Torschüsse.
Olise in bester Robben-Manier
Und schlug zweimal eiskalt zu: Erst verwandelte Olise in bester Robben-Manier von rechts in die Mitte ziehend links neben den Pfosten (26.), zwei Minuten später traf Mateta nach Pfostenschuss von Clyne ins verwaiste Tor. Natürlich traf der Ex-Mainzer. In zwölf Premier-League-Partien unter Glasner erzielte der 26-Jährige zehn Treffer.
Eine beeindruckende Quote - besonders mit Blick auf die 79 Premier-League-Spiele unter Roy Hodgson (fünf Tore) und Patrick Vieira (sechs Tore), in denen Mateta nur elfmal gestochen hatte.
Matheus Cunha bringt kurz Spannung zurück
Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Hausherren um den Anschlusstreffer, der in Minute 66 auch fallen sollte: Matheus Cunha leitete selbst ein, die Flanke von Ex-Leipziger Hwang sprang dem ehemaligen Berliner vor die Füße - nur noch 1:2.
Glasner nahm seine ersten beiden Wechsel vor, kurz darauf fiel die Entscheidung: Nach einem Fehler in der Wolves-Defensive steckte Olise auf Eze durch, der Keeper Bentley umkurvte und zum 3:1-Endstand einschob (73.).
In der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch, weil sich Palace-Joker Ahamada binnen drei Minuten zweimal Gelb einhandelte und Referee Thomas Bramall auf den Punkt zeigte - der Wolves-Elfer wurde aber vom VAR einkassiert (85.). So blieb es beim Zwei-Tore-Abstand für Palace.
Am letzten Spieltag - alle Partien finden am 19. Mai um 17 Uhr statt - empfängt Palace mit Aston Villa eine der Positiv-Überraschungen dieser Saison. Die Wolves haben die undankbare Aufgabe beim Klopp-Abschied an der Anfield Road.