Wolfsburg-Coach Niko Kovac baute seine Mannschaft nach der 0:2-Niederlage in München auf zwei Positionen um: Paulo Otavio und Kaminski begannen für Baku (Bank) und Wimmer (nicht im Kader). Speziell war es sicherlich für Paulo Otavio, der nach langwieriger Knieverletzung erstmals seit dem 11. Dezember 2021 wieder mitwirken konnte.
Schalkes Trainer Frank Kramer nahm im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Gladbach eine notgedrungene Veränderung vor: Mohr hatte sich wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig abgemeldet, sodass Kapitän Latza zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison kam.
Erstes Highlight von Paulo Otavio
Eben jener Latza war es, der nach vier Minuten mit der Grätsche gegen Arnold für einen ersten kleineren Aufreger sorgte und zu Recht Gelb sah. Fürs erste sportliche Highlight musste man zu Minute 29 vorspulen, in der Comebacker Paulo Otavio mit einem strammen Distanzschuss Schwolow prüfte.
Bundesliga, 3. Spieltag
So langweilig der erste Durchgang war, so turbulent waren dann die letzten Minuten vor der Pause. Nach Ansicht der Videobilder entschied Referee Felix Zwayer auf Elfmeter für Schalke. Der gefoulte Terodde trat an und scheiterte mit seinem ersten Versuch am abtauchenden Casteels. Weil dieser aber mit beiden Füßen vor der Linie gestanden hatte, musste der Elfmeter wiederholt werden. Terodde visierte die gleiche Ecke an, doch Casteels roch den Braten und parierte erneut (45.+3).
Wolfsburgs 1:0 zählt nicht
Mit Wiederanpfiff reagierten beide Trainer: Kovac auf den wackelnden Bornauw, für den er Baku brachte. Kramer auf den verwarnten Latza, für den Kapitän wechselte er Flick ein. Weil sich am Offensivspiel der Hausherren kaum etwas änderte, kamen eine halbe Stunde vor Schluss auch noch Kruse und Philipp neu ins Spiel.
Mit dem neuen Offensivduo kam merklich Schwung ins Wolfsburger Spiel. Kruse traf den Ball bei einer Direktabnahme nicht richtig (62.). Zwei Minuten später lag der Ball im Tor: Guilavogui bugsierte den Ball nach einem Arnold-Freistoß ins Tor (66.), doch Zwayer kassierte den Treffer nach VAR-Hinweis wegen einer Abseitsposition zu Recht ein. Fast im Anschluss war es Baku, dessen Rechtsschuss Schwolow aus dem oberen Eck fischen musste (68.).
Auf der Gegenseite hatte nur noch Joker Polter eine gute Chance, die er leichtfertig liegen ließ (73.). Anders die Wolfsburger, die weiter auf das erlösende Tor drängten und sich dieses im zweiten Durchgang auch verdient gehabt hätten. Philipp scheiterte mit einem strammen Flachschuss an Schwolow (83.) - wie zwei Minuten später auch Baku per Scherenschlag aus fünf Metern. So blieb es beim doch etwas schmeichelhaften 0:0 aus Schalker Sicht.
Der VfL Wolfsburg ist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Leipzig zu Gast, S04 empfängt zeitgleich Union Berlin.