Wolfsburgs Trainer Steve McClaren musste nach der 1:3-Niederlage in Frankfurt eine Umstellung vornehmen: Für den mit einer Knieverletzung fehlenden Riether rutschte Hasebe in die Startformation.
Schalke-Coach Felix Magath wechselte bei der Rückkehr nach Wolfsburg im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli auf zwei Positionen: Rakitic begann statt Moritz, der mit Jochbeinbruch zunächst auf der Bank Platz nahm. Edu bekam den Vorzug vor Jurado.
Schalke 04 startete abwartend in die Partie, überließ den Wolfsburgern weitgehend die Initiative und empfing die Niedersachsen erst in der eigenen Hälfte. Dennoch hatten die Gäste die erste Möglichkeit, Huntelaar scheiterte aus zehn Metern an Benaglio (7.).
Doch das Engagement der Niedersachsen wurde belohnt: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Schäfer nah vor das Tor, Grafite reagierte besser als Jones und nickte problemlos aus vier Metern zum 1:0 ein (11.).
Der 12. Spieltag
Wolfsburgs Sturm-Duo trifft
Die Überlegenheit der Niedersachsen verstärkte sich in der Folge. Immer wieder schaltete die McClaren-Elf bei Ballgewinn blitzschnell um und brachte die Knappen-Defensive in Bedrängnis. Die beste Möglichkeit in dieser Phase ließ Grafite aus, der aus spitzem Winkel das Leder nicht aufs Tor brachte (21.).
Besser machte es Sturmpartner Dzeko, der - erneut nach einer schönen Schäfer-Flanke - etwas glücklich das 2:0 erzielte: Mit links schoss sich der Bosnier selbst ans rechte Bein, von wo der Ball aus acht Metern ins Netz trudelte (33.).
Wolfsburg hatte die Partie sicher im Griff - und geriet doch plötzlich ins Wanken. Ein Geistesblitz von Raul, der Farfan per Steilpass bediente, leitete den Anschlusstreffer ein. Der Peruaner legte quer, Edu netzte vom linken Fünfereck ein (39.).
Aus der Kabine kamen die Gäste etwas engagierter, doch schnell bekamen die Wölfe das Geschehen wieder unter Kontrolle und erzwangen viele Standards, die - zumeist von Diego getreten - immer wieder für Gefahr sorgten. So kam Dzeko nach einer Ecke in der 53. Minute aus sieben Metern zum Schuss, traf aber nur den im Fünfer postierten Grafite.
Das Auslassen der Möglichkeit hätte sich fast schnell gerächt. Ähnlich wie beim 1:2 spielte Jones Farfan auf rechts frei, doch Huntelaar trat vor dem leeren Tor an dessen Querpass vorbei (57.).
Huntelaar gleicht umstritten aus
Mit der Hereinnahme von Jurado und Moritz (mit Gesichtsmaske) kam mehr Schwung ins Schalker Spiel. Plötzlich waren die Gäste überlegen und drängten auf den Ausgleich. Der fiel dann auch, sorgte aber für viel Aufregung: Einen abgefälschten Moritz-Schuss kontrollierte Huntelaar nur mit Hilfe des Arms, ehe er zum 2:2 einschoss (75.). Wolfsburg protestierte, doch mehr als eine Gelbe Karte für Benaglio kam dabei nicht heraus.
Eine aufregende Schlussphase war eingeläutet, die Wolfsburg zu zehnt bestreiten musste: Dejagah musste nach einer Grätsche gegen Farfan mit Rot vom Platz (78.). Beide Teams wollten nun den Sieg. Huntelaar setzte das Leder zwei Mal knapp über den Kasten (83., 87.). Den Schlusspunkt setzte allerdings Barzagli, der nach einem Freistoß in der Nachspielzeit zwei Mal den Ball nicht die letzten Zentimeter ins Tor bugsieren konnte. Neuer kratzte den Ball am Boden liegend von der Linie und besiegelte so den 2:2-Endstand.
Als nächste Aufgabe wartet am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli auf den VfL Wolfsburg. Einen Tag zuvor empfängt Schalke um 15.30 Uhr den SV Werder Bremen.