Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 vier Wechsel vor: Jung, Klose, Arnold und Stürmer Dost ersetzten das Quartett Knoche, Guilavogui, Perisic und Olic. Eine gute Entscheidung? Der VfL verlor bislang nie an Qualität, wenn der Coach rotierte.
Heidenheims Übungsleiter Frank Schmidt schmiss gleich sechs neue ins Rennen: Sattelmaier, der schon in der 1. Pokal-Runde zwischen den Pfosten gestanden hatte, Vitzthum, Malura, Leipertz, Reinhardt und Riese bekamen ihre Chance. Zimmermann, Strauß, Heise, Janzer, Titsch-Rivero und Morabit mussten nach der 0:1-Auswärtsniederlage beim Ligaprimus FC Ingolstadt 04 weichen.
DFB-Pokal
Anders als noch bei den Schanzern gaben sich die Schwaben von der Ostalb im ersten Durchgang zunächst keine Blöße, verteidigten stark und unterbanden das Spiel der Hausherren konsequent. Die Wölfe kamen damit nur bedingt klar und patzten folglich in den Vorwärtsbewegung.
Riese störte noch in der eigenen Hälfte entscheidend, schob die Kugel raus auf die linke Seite. Dort hatte Vitzthum sofort das Auge für Schnatterer. Der Kapitän war auf und davon und vollendete den Konter aus sieben Metern perfekt durch die Beine vom chancenlosen Benaglio (12.). Anschließend versuchte es der FCH noch zweimal auf die gleiche Weise - ohne Erfolg (17., 18.). Die Wölfe wirkten verunsichert.
Ein Schuss, ein Tor - und Wolfsburg lacht
In der 28. Minute machten es ihnen die Gäste aber zu leicht: Klose eroberte im Mittelfeld den Ball und leitete ihn weiter auf die rechte Seite. Dort hatte Vieirinha zu viel Platz und suchte Caligiuri, der sich im Zentrum durchsetzte und aus drei Metern mit dem Knie einnetzte. 1:1.
Daniel Caliguri schiebt die Kugel zum 1:1 über die Linie. Picture Alliance
Kurz darauf hätten Vieirinha und de Bruyne noch auf 2:1 stellen können (35., 42.). Doch dieses Kunststück oblag diesmal dem Stoßstürmer Dost: Caligiuri ließ zurück auf de Bruyne abtropfen. Der flankte von rechts in die Box und traf maßgenau den Kopf seines Angreifers. Der nickte aus fünf Metern zur Wolfsburger Pausenführung ein (44.).
Vertauschte Rollen
Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein ganz anderes Spiel als zu Beginn der ersten Halbzeit: Die Niedersachsen ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen, Heidenheim hatte hinten alle Hände voll zu tun und konnte sich kaum befreien. Die individuelle Klasse und Überlegenheit der Hausherren war erdrückend.
In Zählbares münzten die nun starken Wölfe das aber erst nach 65 Minuten um: Luiz Gustavo spielte das Leder raus auf den linken Flügel, wo Dost bereit stand. Der Angreifer gab den Flankengeber und schickte das Spielgerät mustergültig zurück zum Brasilianer. Der köpfte aus vier Metern ein.
Diese Kombination machte allen beteiligten Niedersachsen Lust auf mehr: Luiz Gustavo spielte in der 78. Minute im Zentrum Doppelpass mit Dost und zog durch die Hosenträger von Sattelmaier ab ins Tor - 4:1. Der Wille des Underdogs war gebrochen. Und so zogen die Niedersachsen verdient ins Achtelfinale ein - auch weil Dieter Heckings Personal-Rotation zog.
Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der VfL Wolfsburg beim VfB Stuttgart, während der FC Heidenheim am selben Tag (13 Uhr) den Mitaufsteiger SV Darmstadt 98 vor heimischer Kulisse empfängt.