Victoria-Coach Lutz Göttling nominierte von den insgesamt zehn Neuverpflichtungen fünf Spieler für die Pokalpartie. Dabei standen die beiden Verteidiger Keyser im Zentrum und Lindener auf der Außenbahn in der Startformation. Carolus, Ziller und Sara nahmen dazu noch auf der Bank Platz Hannovers Trainer Mirko Slomka schickte mit Bittencourt (Borussia Dortmund) lediglich einen neuen Akteur auf den Platz. Dazu schauten sich Avevor (St. Pauli) und Kadah (Hannover II) die Partie vorerst vom Seitenrand an. Neuzugang Prib musste eine Gelb-Rot-Sperre aus dem letzten Jahr absitzen.
Die Hamburger standen - wie es von einer unterklassigen Mannschaft zu erwarten war - in den Anfangsminuten tief in der eigenen Hälfte und machten die Räume für die Profis aus Hannover denkbar eng. Nach sechs Minuten hatte Diouf die erste gute Chance. Schlussmann Grubba war jedoch auf dem Posten. In der Folge entwickelte sich eine offene Partie, da sich die Außenseiter keineswegs versteckten. Besonders Mittelstürmer Azong wirbelte in der Spitze und kam zweimal gut zum Abschluss. Seine Schüsse gerieten jedoch etwas zu ungenau und kraftlos (12., 14.). Die Hausherren ließen in der Defensive kaum etwas anbrennen. Lediglich nach einer abgefälschten Huszti-Flanke musste Cetinkaya einen Stindl-Kopfball auf der Linie klären (16.).
DFB-Pokal
In der Trinkpause hatte H96-Coach Mirko Slomka großen Gesprächsbedarf. Anschließend wurden die Niedersachsen auch etwas druckvoller und kamen prompt zu zwei guten Möglichkeiten. Zuerst wurde Schlaudraff nach einem Konter im Strafraum im letzten Moment geblockt (26.), ehe Diouf das Leder aus kurzer Distanz genau in die Arme von Schlussmann Grubba köpfte (28.). Es sollte aber nur eine kurze Drangphase bleiben. Der SCV fand anschließend wieder zu seiner kompakten Spielweise und ließ die Gäste kaum zwingend zum Abschluss kommen. Lediglich nach einer kurz ausgeführten Ecke nickte Haggui die Kugel knapp über den Querbalken (37.).
In den Schlussminuten kochten die Emotionen auf beiden Seiten etwas hoch. Eybächer und Diouf gerieten vor einem Freistoß mit den Köpfen aneinander, wobei der Hamburger zu Boden ging. Schiedsrichter Marcel Unger bewies in dieser Situation viel Fingerspitzengefühl und zeigte nach Absprache mit seinem Assistenten beiden Akteuren die Gelbe Karte (40.).
Mirko Slomka wechselt den Sieg ein
Endlich war es soweit: Joker Sobiech erlöste seine Farben mit der 1:0-Führung. picture alliance
Slomka reagierte und brachte mit Sobiech einen zweiten Stürmer. Die Einwechslung sollte sich neun Minuten später bezahlt machen. Nach einer präzisen Pander-Flanke schraubte sich der Pole in der Mitte am höchsten und ließ Keeper Grubba mit seinem platzierten Kopfball keine Abwehrchance (69.). Die Niedersachsen hatten in der Folge das Geschehen auf dem Rasen weitestgehend im Griff. Die Hamburger gaben sich aber noch nicht auf und glaubten weiterhin an ihre Chance.
In den Schlussminuten ging den Hausherren aber etwas die Luft aus, sodass sie den großen Favoriten nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen konnten. Die 96er hatten zwar weiterhin mehr Ballbesitz, es fehlte aber weiterhin die kreativen Momente, um die sich bietenden Räume zu nutzen und für die Vorentscheidung zu sorgen. Erst in der Nachspielzeit machte Huszti nach Stindl-Vorlage den Sack endgültig zu (90. +3). So blieb es am Ende beim etwas glücklichen 2:0-Erfolg für Hannover 96.
Die Auslosung für die zweite Runde des DFB-Pokals findet am 10. August ab ca. 21 Uhr auf Sky statt. Aufgrund der Pokalteilnahme wurde der erste Spieltag für die Hamburger verlegt (3.10.). Somit beginnt die Regionalliga am 11.8. (15 Uhr) mit der Partie beim SV Eichede. Bereits am 10.8. startet Hannover in die neue Spielzeit. Um 15.30 Uhr steht das Derby gegen Wolfsburg auf dem Plan.