Unions Trainer Urs Fischer hatte im Vergleich zum 0:1 bei Real Madrid mit Haberer anstelle von Laidouni eigentlich nur einen Personalwechsel geplant. Beim Warmmachen stellte sich aber heraus, dass Kral nicht würde mitwirken können, Aaronson rückte ebenfalls neu ins Team.
TSG-Coach Pellegrino Matarazzo brachte gegenüber dem 3:1 beim 1. FC Köln einen Neuen: Stach kam für Grillitsch (nicht im Kader) zum Zug.
Beide Teams verfolgten einen ähnlichen spielerischen Ansatz und suchten aus dem Mittelfeld heraus mit schnellen Vertikalpässen den Weg zum gegnerischen Tor. Die Defensivreihen standen jedoch zunächst sicher, Offensivakzente konnten nur vereinzelt gesetzt werden (Becker, 13., Beier, 15.).
2:0 zur Pause: Kramaric vom Punkt, Beier nach Konter
Mitte des ersten Durchgangs ging die TSG ein wenig aus dem Nichts in Führung: Kramaric hatte sich im Rücken von Bundesliga-Debütant Bonucci freigestohlen und wurde vom italienischen Routinier beim Schussversuch gefoult. Es gab Elfmeter, den Kramaric selbst sicher verwandelte (22.).
Im Bemühen um den Ausgleich verpufften die Attacken der Berliner, die überhaupt kein Mittel fanden. Weder hohe Bälle auf Behrens, der gegen den bärenstarken Brooks kein Land sah, noch der Versuch, den Gegner durch schnelles Umschalten in Bedrängnis zu bringen, fruchteten.
Hoffenheim blieb defensiv unantastbar, nahm clever immer wieder mit langen Ballpassagen das Tempo aus dem Spiel - nicht ohne eine sich bietende Konterchance zu nutzen: Prömel hatte auf der rechten Seite viel Platz, der einlaufende Beier spitzelte den flach ins Zentrum gespielten Ball vor Bonucci gekonnt ins lange Eck - viertes Saisontor des 20-Jährigen im vierten Spiel in Folge (38.).
Bundesliga - 5. Spieltag
Fofana bringt frischen Wind
Mit 2:0 ging es in die Kabine, die Eisernen hatten sogar Glück, dass eine weitere Elfmeterentscheidung von Referee Deniz Aytekin (Doekhi an Beier) vom VAR wieder einkassiert wurde, da das Vergehen vor dem Strafraum stattgefunden hatte (41.).
Fischer brachte mit Wiederanpfiff Fofana für Aaronson. Der Joker rückte mit in die Spitze und war einer Großchance nahe, die Stachs Grätsche aber verhinderte (50.).
Behrens verfehlt das leere Tor - Berliner Chancenreigen
Auf der anderen Seite hätte ein Konter der beiden neuen Spitzen, Berisha und Bebou, fast zum 3:0 geführt (58.). Stattdessen holte die TSG den bis dahin kaum gefährlichen Kontrahenten fast selbst ins Spiel zurück, Behrens konnte Skovs Patzer aber nicht nutzen (59.).
Es war eine Art Initialzündung für die Köpenicker, die nun leidenschaftlich fighteten und Hoffenheims Defensive in arge Nöte stürzten. Wieder Behrens (61.), zweimal Tousart (62., 63.) und der emsige Fofana (68., 70.) sowie Haberer (72.) schnupperten nun mehr oder weniger ebenfalls am Anschlusstor.
Doch 1899 überstand die energische Drangphase der Hauptstädter. Zwar konnte sich die Matarazzo-Elf auch in der Folge kaum befreien, aber etwas durchatmen, weil Union nicht mehr durchkam. Die Berliner ließen nichts unversucht, doch auch in der Schlussphase prallten alle Versuche am Abwehrbollwerk der Gäste ab - das Tor der Hoffenheimer blieb letztlich vernagelt und es somit auch beim 2:0-Erfolg der TSG, dem vierten Sieg in Serie.
Die Berliner treten am Samstag (15.30 Uhr) beim Aufsteiger aus Heidenheim an. Auf die Hoffenheimer wartet bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund.