Toulouse-Coach Carles Martinez tauschte nach dem 1:2 gegen Aufsteiger Le Havre doppelt, Diarra und Sierro begannen für Spierings und Magri.
Jürgen Klopp und der FC Liverpool holten zuletzt ein mühsames 1:1 bei Luton Town, wie so oft warf der deutsche Coach in der Europa League die Rotationsmaschine an und ließ lediglich Mac Allister und Gomez auf dem Rasen. Torhüter Kelleher, Matip, Quansah, Tsimikas, Endo, Elliott, Doak, Gakpo und Luis Diaz rückten in die Startelf. Über Letzteren war nur wenige Stunden vor Anpfiff bekannt geworden, dass sein Vater knapp zwei Wochen nach dessen Entführung wieder freigelassen wurde.
Mit dem 5:1-Erfolg im Hinspiel im Hinterkopf begann Liverpool sehr dominant und mit viel Ballbesitz, im letzten Drittel fehlten aber die Ideen. So musste ein Standard für die erste Chance herhalten, Kapitän Gomez köpfte eine Gakpo-Hereingabe aber an den Querbalken (4.). Es war die einzige wirklich gute Möglichkeit für die Reds im ersten Durchgang, die sonst nach vorne blass blieben.
Dönnum nutzt Tsimikas' Patzer
Europa League, 4. Spieltag
Da auch die Gastgeber nicht viel in ihr Offensivspiel investierten, blieb es in der ersten halben Stunde eine zähe Angelegenheit. Dann aber ging Toulouse plötzlich in Führung: Tsimikas schenkte die Kugel gegen Dönnum her, im Anschluss kam Liverpool nicht mehr hinterher und der abgefälschte Schuss des Norwegers landete im Kasten (36.).
Für den zweiten Durchgang brachte Klopp Alexander-Arnold, Szoboszlai und Salah, also durchweg Stammpersonal ins Spiel, die ersten Chancen hatten aber Desler (47.) und Suazo (49.), der frei vor Kelleher verzog.
Und es ging in dieser Taktung weiter, Dallinga setzte sich wuchtig durch, jubelte schon - wurde dann aber doch noch zurückgepfiffen (52.).
Anschlusstreffer lässt Reds nur kurz hoffen
Sechs Minuten später jubelte der Niederländer wieder und diesmal war der Treffer regulär: Nach erfolgreichem Gegenpressing flankte Sierro aus dem Halbfeld auf Dallinga, dessen erster Kontakt perfekt war, der Abschluss ging an den Innenpfosten und rein (58.).
Auch danach blieb die Dominanz der Engländer aus, stattdessen war Toulouse weiterhin mutig. Ein unglückliches Eigentor - Casseres war der Ball auf die Schulter und von dort ins Tor gefallen - brachte Liverpool für einen Moment wieder zurück ins Spiel (74.). Doch keine 120 Sekunden später war der alte Abstand wiederhergestellt, als Joker Magri überlegt zum 3:1 einschob (76.). Auch das war verdient, denn die Gastgeber waren weiterhin galliger, bissiger und mutig, hinten ließen sie so gut wie nichts anbrennen.
VAR kassiert Quansahs Treffer im Schlussakt wieder ein
In der Schlussphase gelang dem eingewechselten Diogo Jota nach einem starken Dribbling noch der Anschluss (89.) - und plötzlich wurde es noch einmal spannend: In der siebten Minute der Nachspielzeit bejubelten die Reds dann nach Quansahs Tor tatsächlich bereits lange und ausgiebig das 3:2. Da im Vorfeld Mac Allister die Kugel jedoch mit dem Arm gespielt hatte, kassierte der VAR den Treffer wieder ein.
Dadurch blieb es bei der ersten Niederlage in der Europa League für Liverpool, das dennoch beste Chancen hat, als Gruppensieger die Gruppenphase abzuschließen. Für Toulouse bringt der Sieg wichtige Big Points, durch die die Franzosen vor den letzten beiden Spieltagen den zweiten Platz festigten.
Für beide Teams geht es am Sonntag (15 Uhr) weiter. Während es der FC Liverpool in der Premier League mit dem FC Brentford zutun bekommt, ist Toulouse zu Gast in Lille. International lautete die nächste Aufgabe für die Reds am 30. November (21 Uhr) ein Heimspiel gegen den Linzer ASK. Toulouse empfängt parallel Union Saint-Gilloise.