Kacar köpft Hamburg in Front
Stuttgarts Coach Huub Stevens vertraute auf dieselbe Startelf vom 2:0 gegen Mainz . Hamburgs Trainer Bruno Labbadia tauschte nach dem 1:1 gegen Freiburg zweimal Personal - Ilicevic und Jansen verdrängten Holtby und Stieber auf die Bank - und änderte auch noch das taktische System von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2.
Der Keller-Kracher zwischen zwei Abstiegskandidaten begann erwartet intensiv. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ viele hart geführte Zweikämpfe laufen, sodass der Krimi zu einer regelrechten Schlacht wurde. Spielerisch gab vor allem der VfB den Ton an: Die Schwaben entfalteten deutlich mehr Zug zum Tor und spielten mutig nach vorne. In Führung aber ging der HSV - mit dem ersten Torschuss: Van der Vaart schlug einen Freistoß vom rechten Flügel auf den Elfmeterpunkt, wo Kacar die Kugel in den linken Winkel köpfte. Ulreich war zwar noch dran, konnte den nicht unhaltbar anmutenden Ball aber nicht entschärfen (14.).
Gentner und Harnik drehen den Krimi
Der 33. Spieltag
Auch in der Folge tat Hamburg nur wenig für die Offensive und konzentrierte sich nun voll aufs Verteidigen. Stuttgart schüttelte den Rückstand schnell aus den Kleidern und drängte weiterhin nach vorne. Dieses Engagement wurde nach einer knappen halben Stunde belohnt: Eine Schwaab-Flanke von rechts wurde von Jansen tückisch vor das rechte Fünfmetereck abgefälscht, wo Gentner direkt aus der Luft abnahm und das Spielgerät durch die Beine von Adler in die Maschen drosch (27.).
Der VfB blieb nun auf dem Gaspedal stehen und wusste die Hanseaten weiterhin zu beschäftigen. Im gegnerischen Strafraum half dann der HSV weiter mit: Eine Kostic-Ecke lenkte Westermann unglücklich mit dem Rücken oder Hinterkopf auf den zweiten Pfosten, wo Harnik stand und aus sieben Metern zum 2:1 vollstreckte (35.). Der Führungstreffer wurde übrigens in Anspielung auf einen Stevens-Ausraster im Training mit einem Affentanz bejubelt. Spätestens jetzt stand Hamburg wieder unter Zugzwang, doch die Gäste fanden in der Offensive weiterhin nicht statt. Das Sturmduo Lasogga/Olic hing wirkungslos in der Luft. Im Mittelfeld fehlte es an Ideen und Impulsen. Kreativspieler van der Vaart wurde von Gentner an die Kette gelegt und konnte sich nur bei Standards entfalten. Stattdessen verbuchte Stuttgart die nächste Chance: Harnik zielte knapp am linken Pfosten vorbei (43.).
Chancenfeuerwerk für Stuttgart - Adler zeigt spektakuläre Paraden
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zweikampfbetont. Während Hamburg weiterhin fast nichts einfiel, erarbeitete sich Stuttgart eine Vielzahl an guten Chancen: Kostic (48., 70., 74.), Didavi (60., 61., 63., 72.) und Baumgartl (62.) wussten diese aber nicht zu nutzen und münzten die drückende Überlegenheit der Schwaben nicht in Tore um. Labbadia versuchte derweil, neue Impulse zu setzen, doch auch die Joker Rudnevs (59.) und Stieber (64.) konnten das lahmende Offensivspiel des Bundesliga-Dinos nicht beleben.
Auf die zuletzt gezeigten Comeback-Qualitäten der Norddeutschen warteten die 6000 mitgereisten Auswärtsfans in der mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Mercedes-Benz-Arena vergeblich. Stattdessen verbuchte der VfB reihenweise Großchancen: Adler lenkte einen Harnik-Schuss ans Außennetz (82.), parierte einen Kostic-Alleingang mit einer spektakulären Fußabwehr (83.) und rettete auch gegen Ginczek (83.) und den eingewechselten Werner mit einem Blitz-Reflex (88.). Die Partie blieb damit bis zum Schlusspfiff offen, doch die Schwaben fuhren am Ende einen hochverdienten 2:1-Sieg ein.
Am letzten Spieltag (Samstag, 15.30 Uhr) muss Stuttgart erneut gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ran und gastiert beim Tabellenschlusslicht in Paderborn. Gleichzeitig hat Hamburg Heimrecht gegen Schalke.