Stuttgarts Trainer Thomas Schneider veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Pleite gegen Mainz auf zwei Positionen: Für den kurzfristig ausfallenden Kapitän Gentner (Oberschenkelzerrung) spielte Rani Khedira. Zudem kam Toptalent Werner im linken offensiven Mittelfeld für Maxim zum Einsatz.
Bayern-Coach Pep Guardiola setzte dagegen auf exakt dieselbe Aufstellung vom 2:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach. Stürmer Mandzukic stand wieder im Kader, nahm auf der Bank Platz. Neben Schweinsteiger (Aufbautraining) und Javi Martinez (Sprunggelenksprobleme) blieben auch Ribery und Robben (beide muskuläre Probleme) in München.
Von Beginn an nahm die Partie augenscheinlich den erwarteten Verlauf: Die Münchner übernahmen die Spielkontrolle und hatten ein großes Plus an Spielanteilen und Ballbesitz. Doch gegen die sich mit viel Laufbereitschaft verschiebenden Schwaben tat sich der FC Bayern schwer, um gefährlich in Strafraumnähe zu kommen. Bekam der VfB doch einmal den Ball, schaltete das Team extrem schnell auf Offensive um. In der achten Minute hatte Werner die erste gute Chance, schoss aber aus halblinker Position im Strafraum über das Tor.
Der 17. Spieltag
Die Partie blieb in dieser Phase ereignisreich. Denn kurz darauf hatte der Rekordmeister die erste gute Möglichkeit: Shaqiri beförderte den Ball aus zentraler Position im Strafraum aber über das Tor (11.). Fast im direkten Gegenzug kam erneut Werner einem Torerfolg nahe, doch der Kopfball des freistehenden 17-Jährigen blieb an Rafinhas linkem Arm hängen. Referee Manuel Gräfe ließ jedoch weiterspielen (12.). In der Folge war es um Tormöglichkeiten eine Zeit lang geschehen. Der FC Bayern kombinierte sich gegen die gut postierten Stuttgarter durch das Mittelfeld, ohne aber wirklich Gefahr zu erzeugen.
Fast aus dem Nichts ging der VfB nach einer knappen halben Stunde in Führung. Werner zog mit Elan von links nach innen und nahm aus der Distanz Maß. Ibisevic fälschte den Ball am Strafraumrand zum leicht im Abseits stehenden Abdellaoue ab, von dem die Kugel wieder zurück zum Bosnier prallte, der freistehend ins rechte Eck zum 1:0 vollendete (29.). Wer danach mit wütenden Angriffen des FCB gerechnet hatte, sah sich getäuscht - auch wenn Thiago aus der Distanz Ulreich zu einer Flugparade zwang (40.). Eher uninspiriert und mit zu wenig Zug zum Tor präsentierten sich die Angriffsaktionen der Münchner bis zum Pausenpfiff zumeist.
Mit Pizarro und Mandzukic kommt der Druck
Mohammed Abdellaoue und Dante (re.) liegen nach einem Foul des Münchners am Boden. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie intensiver und auch hitziger. So sah sich Referee Gräfe gezwungen, in den ersten 13 Minuten nach Wiederbeginn gleich vier Gelbe Karte zu verteilen. In der 59. Minute änderte Pep Guardiola die bisherige Taktik mit Götze als "falscher" Neun. Für Shaqiri und Kroos kamen mit Mandzukic und Pizarro gleich zwei nominelle Spitzen. Eine Umstellung, die durchaus Wirkung zeigte.
Denn fortan erhöhte sich der Münchner Druck auf das VfB-Tor deutlich. Pizarro scheiterte in der 61. Minute an Ulreich. Zehn Minuten später bot sich Thiago nach Doppelpass mit Pizarro eine große Chance zum Ausgleich, die der VfB jedoch mit einer Glanzparade vereitelte (71.). Kurz darauf scheiterten Götze, dessen Schuss von Rüdiger abgeblockt wurde, und Müller, gegen den erneut Ulreich parierte, mit einer Doppelchance (74.).
Wenig später war es aber soweit: Nach einer Freistoßflanke von Thiago kam Pizarro frei zum Kopfball und vollendete ins rechte Toreck (76.). Direkt nach dem Ausgleich spielten plötzlich die Schwaben wieder nach vorne gegen eine Bayern-Abwehr, die einigen Raum gewährte: Werner scheiterte mit zwei guten Schussgelegenheiten (77., 81.). Doch am Ende siegte doch noch der Rekordmeister. Kurz vor dem Abpfiff gewährte der VfB den Münchnern zu viel Platz. Rafinha fand den im Strafraum freistehenden Thiago, der mit einem sehenswerten Seitfallzieher sein erstes Bundesligator zum 2:1-Endstand erzielte (90.+3)!
Für Stuttgart geht es am Samstag (15.30 Uhr) in Leverkusen weiter. Der FC Bayern empfängt einen Tag später (17.30 Uhr) die Eintracht aus Frankfurt.