Vergab einer Großchance in Dublin: Berlins einziger Stürmer Andrey Voronin. dpa
Herthas Coach Lucien Favre änderte Personal und Taktik im Vergleich zur jüngsten 0:1-Pleite gegen Cottus. Von Bergen spielte für Stein und Piszczek kam für Pantelic zum Zug. Taktisch stellte Favre um auf ein 3-6-1 mit Voronin als einziger echter Spitze und Piszczek sowie Raffael hängend dahinter.
St. Patrick's Coach McDonnell veränderte seine erste Elf im Gegensatz zur 0:2-Niederlage im Hinspiel auf zwei Positionen: Im Sturm kam Fitzpatrick für O'Neil und hinten links verteidigte Rogers anstelle von Byrne. Die Iren agierten in einem klassischen 4-4-2.
Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt, da Höhepunkte Mangelware waren. Die Iren versuchten, schnell ein Tor zu erzielen, um so die Berliner zu verunsichern. Dementsprechend engagiert gingen die Mannen von St. Patrick's zu Werke, doch ihnen fehlte es an spielerischen Mitteln, um die gut stehende Defensive der Hertha zu knacken. Bis auf eine Szene, als Drobny einen Kopfball von Dempsey aus kurzer Distanz parieren musste (31.), hatten Simunic und Friedrich alles im Griff.
Ende der ersten Halbzeit hatten die Berliner allerdings Glück, dass Schiedsrichter Koukoulakis aus Griechenland ein Handspiel von Lustenberger im Anschluss an eine Ecke übersah oder nicht als absichtliche Aktion wertete. Sonst hätte es Elfmeter gegeben. Im Vorwärtsgang lief beim Bundesligisten nicht allzu viel zusammen. Zwar hatte er die etwas bessere Spielanlage und auch die technisch versierteren Akteure in ihren Reihen, doch dieser Qualitätsunterschied blitzte doch viel zu selten auf. Ein Schuss von Voronin (12.) und eine Halbchance von Piszczek brachte nur zweimal ein bisschen Gefahr für das irische Tor.
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Der zweite Abschnitt präsentierte sich dann wesentlich flotter als die ersten 45 Minuten. Das begann schon mit einem gewaltigen Linksschuss von Cicero, den Keeper Ryan gerade noch mit den Fäusten entschärfen konnte (47.).
Nachdem Voronin eine hundertprozentige Chance vergab - der Ukrainer stand nach schönem Zuspiel von Cicero alleine vor dem irischen Tor, doch er bolzte die Kugel unkontrolliert über das Gehäuse (52.) - wurden die Iren stärker. Besonders auf der linken Seite hatten die Berliner Probleme. In der 60. Minute zog Fahey vom Flügel nach innen und schloss am Strafraum mit links ab, doch sein Flachschuss klatschte nur an den Pfosten. Hertha-Keeper Drobny hätte keine Chance gehabt. Zwei Minuten später zeigte der tschechische Schlussmann aber seine ganze Klasse, als er gegen den durchgebrochenen Guy per Fußabwehr rettete - zuvor leistete sich Nicu einen bitteren Stellungsfehler.
Die Herthaner mussten sich in der Schlussphase immer tiefer in die eigene Hälfte drängen lassen und die eine oder andere brenzlige Situation überstehen. Erneut großes Glück hatten die Hauptstädter, dass Dempsey in der 75. Minute aus dem Gewühl heraus erneut nur den Pfosten traf. In der Schlussphase sah Lynch die Ampelkarte (88.), womit der Mut der Iren auf eine Sensation gebrochen war.
Nach dem Duell gegen St. Patrick's Athletic geht es für die Herthaner am Samstag mit dem schwierigen Bundesliga-Auswärtsspiel in Leverkusen weiter.