Am Mittwoch fehlte der wechselwillige Serey Dié beim Fototermin des VfB Stuttgart für die anstehende Zweitliga-Saison. Am Freitagabend war klar, weshalb der Ivorer fernblieb: Der 31-Jährige hat die Schwaben Richtung Basel verlassen, wo der Sechser bereits vor seinem Wechsel zum VfB spielte. Als "sinnvollste Lösung für alle Beteiligten" nannte Jan Schindelmeiser, der neue Vorstand Sport den Transfer.
Der VfB Stuttgart wird in den nächsten Tagen aller Voraussicht nach drei weitere Leistungsträger verlieren. Neben Filip Kostic sind das Emiliano Insua und Serey Dié. Das bestätigte der neue Sportvorstand Jan Schindelmeiser am Donnerstag.
Der Kader ist noch längst nicht komplett, trotzdem stand am Mittwoch beim VfB Stuttgart der offizielle Fototermin an. Neben Filip Kostic, dessen Abschied seit Wochen nur noch eine Frage der Ablösesumme ist, fehlte dabei auch Serey Dié (31).
Stuttgarts Serey Dié beschäftigt sich seit Wochen mit Abwanderungsgedanken. Der 31-jährige Ivorer laboriert aber an einer Adduktorenverletzung, was potenzielle Interessenten abschrecke. An diesen scheint es jedenfalls nicht zu mangeln, bestätigt Diés Berater Cyrille Timwo Monthe: "Spruchreif ist derzeit nichts, aber es gibt etliche Klubs, die ihr Interesse kundgetan haben." Die Zukunft des Sechsers ist somit weiterhin offen. In vier Wochen möchte Dié, der zur Zeit ein Reha-Programm abspult und in diesen Tagen zurück im Ländle erwartet wird, wieder spielfähig sein.
Stuttgart ist in die Operation Wiederaufstieg gestartet. Voller Optimismus und Elan, allerdings auch mit vielen offenen Personalfragen. Was wird aus Serey Dié, was aus Emiliano Insua, die beide noch im Vaterschaftsurlaub weilen, aber bisher noch kein Bekenntnis zum Absteiger abgegeben haben? Was wird aus Filip Kostic und Lukas Rupp, die dem Werben anderer Erstligisten nachgeben wollen, aber nicht können, weil der VfB bei seinen Transferforderungen am Verhandlungstisch wenig Entgegenkommen zeigt. Eine frustrierende Gemengelage, in der sich jetzt Rupp offen zu Wort meldet.
Eigentlich hatte Serey Dié vor, den VfB Stuttgart in die 2. Liga zu begleiten. Nun aber hat er den Stuttgarter Verantwortlichen signalisiert, dass er nach Möglichkeit doch lieber erstklassig bleiben will. Für den Ivorer soll es mehrere Interessenten geben, darunter auch sein Ex-Klub FC Basel. Die Schwaben sind alles andere als glücklich über Diés Kehrtwende und hoffen, ein Umdenken vom Umdenken erreichen.
Der VfB Stuttgart erlebt dieser Tage eine der schwersten Zeiten seiner Geschichte. Die Schwaben stehen unmittelbar vor dem Gang in die Zweitklassigkeit - zum zweiten Mal nach 1974/75. Christian Gentner und Daniel Ginczek setzten just in dieser schweren Zeit ein Zeichen und verlängerten ihre Verträge.
Stuttgarts Abräumer Serey Dié, derzeit verletzt, kündigte in der "Welt" an, auch im Falle eines Abstiegs beim VfB bleiben zu wollen. Er habe gute Gespräche mit Sportvorstand Robin Dutt gehabt. "Ich würde bleiben und alles dafür geben, dass wir sofort wieder aufsteigen", wird der Ivorer zitiert. Schon vergangene Woche hatte Weltmeister Kevin Großkreutz angekündigt, einen Abstieg wieder gut machen zu wollen. Außerdem hat Kapitän Christian Gentner schon bis 2019 unterschrieben (siehe Eintrag um 19.48 Uhr). Die akut abstiegsbedrohten Stuttgarter müssen am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg gewinnen und zugleich auf Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen, um den zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte doch noch zu verhinder.
Laut Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt wird er gegen den SV Werder Bremen nicht spielen können. Trotzdem ist Kevin Großkreutz mit der Mannschaft ins Kurztrainingslager auf Mallorca gereist. Der frühere Dortmunder soll sich einerseits für mögliche Einsätze in den nächsten Partien in Form bringen. Andererseits ist seine Rolle als Führungsspieler und Motivator gefragt.
Das 2:2 bei Darmstadt 98 - für Stuttgarts Serey Dié eine rundum misslungene Veranstaltung. "Es gibt solche Tage. Ich ertrage das aber, schließlich war es nicht das erste Mal, dass ich so schlecht war", hatte er gegenüber dem kicker bemerkenswert offen eingeräumt. Ein Grund für seine schwache Leistung dürfte auch die Adduktoren-Verletzung aus der Anfangsphase der Begegnung sein. Bitter für den Ivorer: Die Blessur ist deutlich schwerer als zunächst angenommen, Serey Dié wird in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten.
"Wir wollen jetzt dranbleiben und in einen positiven Lauf kommen", so Jürgen Kramny nach dem 3:1 in Köln. Und: "Wir brauchen jetzt keine neue Zielsetzung", so Stuttgarts Coach nach dem 2:1-Erfolg gegen den HSV, seines Zeichens Sieg Nummer drei in Folge. Das 2:0 gegen die Hertha markierte nunmehr den fünften Dreier in Serie. Jetzt sagt Kramny: "Wo das enden soll? Das muss ja nicht enden, das kann auch weitergehen."
Die Vorbereitung des VfB Stuttgart läuft bislang relativ rund. Die Schwaben haben die bisherigen Einheiten und das Spiel gegen Antalyaspor im Rahmen des Trainingslagers in Belek mit den 23 Feldspielern und drei Torhütern problemlos über die Bühne bringen können. Am Samstag nun scherte einer aus. Serey Dié meldete sich verletzt ab.