S04-Coach David Wagner änderte sein Team im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Frankfurt auf vier Positionen. Mercan, Matondo, Caligiuri (nach Gelbsperre) und Gregoritsch spielten für Becker, Boujellab, Kutucu und Bozdogan (Gelb-Rot-Sperre).
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner nahm nach der 0:3-Niederlage in Gladbach drei Änderungen vor. Roussillon, Ginczek und Brekalo liefen für Gerhardt, Klaus und Joao Victor auf.
Seit September 2009 hatte Wolfsburg nicht mehr auf Schalke gewonnen, doch von dieser Serie war wenig zu spüren. Die Niedersachsen nahmen nach der Abtastphase das Heft in die Hand, schon in der 7. Minute ergab sich die erste Riesenchance für den VfL. Nach Doppelpass mit Brekalo schloss Ginczek allerdings allein vor dem Tor mit links zu ungenau ab, der mitgelaufene Weghorst ärgerte sich ein wenig mit. Oczipka hatte die VfL-Stürmer zumindest noch etwas gestört.
Weghorst reagiert blitzschnell
Die Wölfe zogen ihr Powerplay gegen passive und ängstlich wirkende Schalker immer mehr auf, Brekalos abgefälschter Schuss (15.) verfehlte sein Ziel noch knapp. Doch der VfL blieb am Drücker - und traf nur eine Minute später. Ginczek bekam den Ball nach Flanke von links zwar nicht aufs Tor, doch das Leder fiel Weghorst vor die Füße, der Miranda umkurvte und aus fünf Metern einnetzte. Die verdiente Führung für die Niedersachsen.
Bundesliga, 33. Spieltag
Auch danach wurde Schalke nicht mutiger, die zaghaften und durchschaubaren Angriffe erstickte Wolfsburg schon im Keim. Allerdings fehlte nun auch den Wölfen ein wenig die Durchschlagskraft, auch wenn sie weiter tonangebend waren. Mit 62 Prozent Ballbesitz war es aber ein Leichtes, die Führung in die Pause bringen, auch wenn S04 fast mit dem Pausenpfiff ein wenig aufhorchen ließ. Mercan wurde nach einer kurzen Ecke recht unsanft am Abschluss gehindert (der VAR griff nicht ein), kurz darauf landete das Leder bei McKennie, der aus 15 Metern Casteels zumindest einmal vor der Halbzeit prüfte.
Caligiuri scheitert, dann macht Wolfsburg ernst
Wagner reagierte zur Pause mit einem Doppelwechsel (Becker und Raman für Kenny und Mercan), doch die erste Chance gehörte gleich wieder Wolfsburg - Brekalo scheiterte aus halbrechter Position an Keeper Nübel (47.). S04 bog dennoch kurz darauf in seine beste Phase ein und kam dem Ausgleich einmal ganz nah. McKennie setzte nach starkem Solo Miranda ein, dessen flache Hereingabe bei Caligiuri landete. Der Ex-Wolfsburger scheiterte jedoch im Eins-gegen-eins an Casteels (55.).
Doch in den darauf folgenden vier Minuten kam es knüppeldick für die Knappen. Steffen bot sich im Mittelfeld ein Riesenloch. Sein punktgenauer Pass landete bei Weghorst, der per Grätsche gerade noch vor Nübel an den Ball kam und ihn am Keeper vorbei ins Tor spitzelte (56.). Nur drei Minuten später rollte Wolfsburg die Knappen mit einem Freistoßtrick. Arnold brachte das Leder nicht als Flanke in den Strafraum, sondern spielte einen Flachpass an der Mauer vorbei zu Ginczek. Der Angreifer scheiterte zwar von halbrechts am Pfosten, doch Mbabu staubte erfolgreich ab - 3:0 (59.).
Nübels Fehler, Matondos Ehrentreffer
Das Spiel war entschieden, doch S04 hatte es noch nicht hinter sich. Nübel faustete das Leder nach einer Ecke direkt vor die Füße des gerade eingewechselten Joao Victor, der aus 16 Metern die Lücke fand und auf 4:0 stellte (70.). Immerhin kam die Schadensbegrenzung postwendend, nur eine Minute später gelang Matondo nach starker Vorlage von Kutucu sein zweites Bundesligator, der Waliser behielt allein vor Casteels die Nerven.
Die Wölfe überließen Schalke danach weitgehend das Feld, Raman (74.) und Caligiuri (83.) kamen einem weiteren Schalke-Treffer recht nah. Letztlich blieb es beim 4:1 für Wolfsburg. Dadurch haben die Grün-Weißen ihr Europa-Ticket sicher, da der Tabellen-Achte Freiburg in München verlor. S04 ist nun seit 15 Spielen in Folge ohne Sieg.
Zum Saison-Abschluss gastiert Schalke am nächsten Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Freiburg, die Wölfe haben zur gleichen Zeit den neuen und alten deutschen Meister aus München zu Gast.