Italienische Trainer verstehen bekanntlich besonders viel von Taktik - und legen hohen Wert auf defensive Stabilität sowie eine funktionierende Konterabsicherung. Das war an diesem 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase auch beim Gruppe-D-Duell zwischen Schachtar und Inter zu sehen, hier standen sich schließlich auch die beiden Coaches Roberto de Zerbi (ehemals Sassuolo) und Simone Inzaghi (im Sommer von Lazio Rom zum amtierenden italienischen Meister gekommen).
Nach 90 Minuten stand nämlich noch immer ein 0:0 auf der Anzeigentafel, obwohl es durchaus auch Chancen gegeben hatte.
CL-Gruppe D
Allen voran der italienische Europameister Barella mit einem feinen Lattenschlenzer in der 15. Minute sowie Dzeko, der sichtlich überrascht den Ball aus nächster Nähe über die Latte drosch (34.), hätten in den ersten 45 Minuten das 1:0 für die Mailänder markieren können, fast schon müssen. Auf der anderen Seite ließ Solomon für die Ukrainer etwas liegen (5.).
Inter müde - und am Ende fast nochmals hellwach
Nach Wiederbeginn war den stark in die neue Serie-A-Saison gestarteten Nerazzurri dann ziemlich schnell akute Müdigkeit anzumerken, so musste Inzaghi platt wirkende Akteure wie Routinier Dzeko, Aufbauspieler Brozovic oder später auch Lautaro Martinez austauschen. Das brachte für lange Zeit Donezk spielerisch mit reichlich Ballbesitz auf, doch auch hier konnten Möglichkeiten nicht in Zählbares umgemünzt werden - einmal verzweifelten die Ukrainer an einer Rettungstat von Skriniar (49.), ansonsten fehlte oft der letzte Pass.
Kurz vor Schluss kam dann nochmals Mailand auf, doch hier avancierte Schachtar-Keeper Pyatov zum Meister. Der Schlussmann parierte erst gegen Joker Correa klasse (86.), um kurz darauf nach Calhanoglu-Ecke einen Kopfball von de Vrij zu parieren. Und so stand wie schon bei den beiden Champions-League-Gruppenduellen aus der Vorsaison erneut eine Nullnummer zu Buche - beim überhaupt auch erst dritten Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Klubs in der Königsklasse. Rechnet man die Nachspielzeiten mit ein, hat es also zwischen Schachtar Donezk und Inter Mailand in über 270 CL-Minuten noch keinen einzigen Treffer gegeben.
Für die in der heimischen Liga auf Rang 2 hinter Meister Dynamo Kiew stehenden Ukrainer geht es am Sonntag (18.30 Uhr) mit dem Liga-Gipfel bei Dynamo Kiew weiter, Inter (mit 14 Punkten in der Serie A Dritter) ist bereits tags zuvor (20.45 Uhr) bei Sassuolo zu Gast.