Sandhausens Trainer Uwe Koschinat baute seine Startelf nach dem 2:1-Erfolg in Ingolstadt auf drei Positionen um: Neben Behrens, der den verletzten Schleusener ersetzte , begann Karl (für Zenga) an der Seite von Linsmayer auf der Doppelsechs. Außerdem verteidigte Kister (anstelle von Verlaat) zusammen mit Zhirov in der Innenverteidigung.
Bei den Gästen aus Paderborn stellte Coach Steffen Baumgart im Vergleich zur 0:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen den HSV dreimal um: Kapitän Hünemeier, Pröger und Gjasula ersetzten Strohdiek, Tekpetey und Zolinski (alle Bank).
Als bestes Rückrundenteam nach Sandhausen gereist, begann Paderborn mit viel Tempo über die Außenbahnen. Der eingerückte Rechtsverteidiger Dräger hatte auch die erste Möglichkeit aus der Distanz (3.). Ansonsten aber stotterte der Offensivmotor der Ostwestfalen.
Sandhausen wollte durch die Hereinnahme von Behrens über Robustheit und Kopfballstärke zum Erfolg kommen, was auch beinahe funktioniert hätte: Zingerle kratzte Behrens' Kopfball von der Linie (7.). Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war der Paderborner Keeper aber machtlos: Bei Gislasons Ecke schraubte sich Innenverteidiger Kister am Fünfer am höchsten und nickte ins rechte Eck zur Sandhäuser Führung ein (17.). Ein zu diesem Zeitpunkt verdientes Resultat, da die Hausherren mittlerweile das Spiel kontrollierten und es Paderborn nicht schaffte, über Distanzschüsse hinaus zu Abschlüssen zu kommen.
Behrens hatte nach einer knappen halben Stunde das 2:0 auf dem Kopf (28.), ehe die Gäste aus Ostwestfalen erstmals durch Kombinationsfußball in den gegnerischen Strafraum einzogen: Antwi-Adjejs Versuch wurde noch abgefälscht und damit entschärft (34.). Nur eine Minute später tauchte SVS-Keeper Schuhen bei Michels Flachschuss blitzschnell ab. Zusammen mit einem Hünemeier-Kopfball (45.) war es die beste Gästechance im ersten Durchgang. Es blieb dennoch beim 1:0 für die Hausherren.
2. Bundesliga, 28. Spielatg
Am knappen Vorsprung der Sandhäuser veränderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts, denn beide Mannschaften kamen mit einem zerfahrenen Offensivspiel aus der Kabine. Erst durch einen technisch feinen Volleyschuss von Hünemeier wurde ein weiteres Highlight verzeichnet (55.).
Volles Risiko beim SCP - Alle gegen Schuhen
Mit einem Doppelwechsel (Tekpetey und Gueye kamen für Pröger und Gjasula) wollte Baumgart seiner Elf frischen Wind einhauchen. Sekunden später wäre der gewünschte Effekt auch beinahe eingetreten: Nach Tekpeteys Zuspiel auf Michel verhinderte SVS-Schlussmann Schuhen mit einer tollen Fußabwehr den Ausgleich (63.).
Es war der Beginn einer offensiven Schlussphase der Gäste, die fortan Angriff um Angriff in Richtung Schuhen fuhren - und reihenweise am 26-Jährigen verzweifelten. Weitere drei Minuten nach seiner letzten Möglichkeit scheiterte Michel erneut am gegnerischen Keeper (66.). Auch bei Gueyes Kopfball war Schuhen der Sieger und kratzte die Kugel von der Linie (71.).
Mittlerweile war es ein Spiel auf ein Tor. Sandhausen zog sich immer mehr zurück, verteidigte wacker und sah sich dem Dauerdruck der Paderborner ausgesetzt. Bis in die vierte Minute der Nachspielzeit hielt das Bollwerk, dann aber wehrte Guedé einen Dräger-Schuss mit der Hand ab und verursachte einen regelkonformen Handelfmeter. Der Sandhäuser Joker sah zudem die Gelb-Rote Karte, ehe Klement Sekunden später zum verdienten Ausgleich einnetzte und damit auch den 1:1-Endstand herstellte (90.+4).
Sandhausen empfängt am kommenden Samstag (13 Uhr) Dynamo Dresden. Paderborn hat zeitgleich den MSV Duisburg zu Gast.