Sturm Graz bleibt im Titelkampf der Bundesliga Meister seines eigenen Schicksals. Zwar ließen die Steirer am Sonntag in einem würdigen Schlager bei Serienmeister Salzburg die große Chance auf die Vorentscheidung liegen und mussten sich nach 2:0-Führung bis zur 72. Minute schließlich mit einem 2:2 (2:0) begnügen. Der Vorsprung der Steirer auf den Titelverteidiger beträgt drei Runden vor Schluss aber immer noch drei Punkte.
Meistergruppe - 29. Spieltag
Sturm sorgte durch ein Blitztor von Prass nach 43 Sekunden für einen Auftakt nach Maß, der ÖFB-Teamspieler zeichnete noch vor der Pause auch für das 2:0 (34.) verantwortlich. Joker Nene (72.) und Konaté (82.) belohnten die Bemühungen der Hausherren spät, Salzburg darf sich damit weiterhin zumindest kleine Hoffnungen auf den elften Meistertitel en suite machen.
Die Trümpfe hat freilich weiterhin Sturm in der Hand. Die Grazer bekommen es im Finish noch mit Hartberg (heim), dem LASK (auswärts) und Klagenfurt (h) zu tun, die Salzburger treffen in dieser Phase auf Rapid (a), Hartberg (a) und den LASK (h).
Vier Tage nach der 3:4-Schockniederlage bei Austria Klagenfurt musste Salzburg vor 17.062 Zuschauern auf den gesperrten Innenverteidiger Pavlovic verzichten, der durch Baidoo ersetzt wurde. Im Mittelfeld konnte der zuletzt angeschlagene Antreiber Bidstrup wieder mitwirken, den Doppelsturm bildeten Konaté und Ratkov. Sturm agierte fast gleich wie beim jüngsten 3:1 gegen Rapid, lediglich Affengruber kam für Lavalee in die Innenverteidigung, der kürzlich bis 2026 verlängerte Belgier rückte anstellte des gesperrten Schnegg nach links außen.
Prass sorgt für Blitzstart
Die Partie startete mit einem Paukenschlag. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte hebelte Sturm die etwas unsortierte Salzburg-Defensive mit vier Pässen aus, Prass verwertete den Assist von Böving unter Mithilfe von Diambou zur Führung. Die Hausherren zeigten eine deutliche Reaktion, erspielten sich in der Folge mehrere Möglichkeiten. Konatés Kopfball-Aufsetzer ging neben das Tor (4.), auch ein Abschluss von Gloukh fand sein Ziel nicht (10.). Zudem wurden Ratkov (5.) und Gloukh (16.) in aussichtsreicher Position geblockt.
Sturm blieb in einer rasanten Partie im Konter gefährlich und hätte in der 18. Minute fast auf 2:0 erhöht. Den Ausrutscher von Daniliuc nützte Kiteishvili beinahe, er knallte den Ball an die Latte. Die Gäste waren defensiv im entscheidenden Moment immer zur Stelle und erarbeiteten sich nach 20 Minuten auch mehr Spielanteile.
Gazibegovic war es, der erst aus der Distanz über das Gehäuse von Schlager zielte (33.), schließlich aber das 2:0 einleitete. Der Außenverteidiger spielte den heraneilenden Terzic schwindlig und bediente flach den in der Mitte lauernden Prass. Der 22-Jährige jagte den Assist seines ehemaligen Kollegen im Nachwuchs der Salzburger trocken zum 2:0 in die Maschen. Wenig später ließ Biereth die Topchance auf die Vorentscheidung aus, Schlager behielt im Eins-gegen-Eins abgebrüht die Oberhand (37.).
Salzburg schnuppert am Sieg
Die Cinel-Elf, die gegen Ende der ersten Hälfte noch drei halbgefährliche Schüsse abgab, stemmte sich auch nach Wiederbeginn engagiert gegen den K.o., rannte sich aber meist in der Blackys-Defensive fest. Hinten bot man Umschaltmonster Sturm hingegen immer wieder Futter, wie in der 56. Minute, als der eigensinnige Böving eine gute Chance vertändelte.
Salzburg, seit der Pause mit Koita statt Ratkov unterwegs, war immer wieder am Anschlusstreffer dran und erhöhte weiter den Druck. Goalie Jaros konnte eine Doppelchance von Gloukh und Joker Nene (68.) noch neutralisieren, kurz darauf war er aber geschlagen. Nene musste nach Solo des höchst auffälligen Gloukh im Fünfer nur noch den Fuß hinhalten.
Sturm wackelte nun, kämpfte auch mit der eigenen Physis und hatte trotz einigen Wechseln den wütenden Angriffen der Bullen kaum mehr etwas entgegenzusetzen. Konaté belohnte die Willensleistung schließlich mit dem Treffer zum Unentschieden, das man fast noch in einen Sieg umgewandelt hätte. Jaros war aber bei einem Schuss von Simic zur Stelle (88.), Baidoos vermeintliches 3:2 wurde wegen Abseits nicht gegeben (89.).