Nach schwachem Saisonstart schienen sich die Römer gefangen zu haben, fünf Pflichtspielsiege in Folge unterstrichen diese These. Gegen Lecce sah es für die Giallorossi allerdings wieder schlechter aus, doch spät folgte die Erlösung.
Mourinho hatte gegen Lecce seine erste Garde gebracht, Lukaku, Dybala, Cristante, Karsdorp oder auch El-Shaarawy - zahlreiche prominente Namen fanden sich in der Startelf der Römer wieder - und beinahe hätte der Favorit dann auch einen Blitzstart hingelegt.
In der dritten Minute schoss Dybala aus kürzester Entfernung die Hand von Baschirotto an. Es folgten umgehend lautstarke Proteste der Römer, ein Handelfmeter wurde gefordert - auch Mourinho beteiligte sich an der Seitenlinie rege an den Reklamationen. Die Szene wurde vom VAR gecheckt, der den Unparteiischen Andrea Colombo in die Review-Area bat, damit sich dieser die Szene selbst anschauen sollte.
Ein Blickwinkel zeigte, dass der Ball an die Hand gesprungen war - und die war zum Leidwesen der Gäste leicht abgespreizt, ergo gab es Elfmeter. Eine sehr harte Entscheidung gegen Lecce, wohl aber eine regelkonforme. Dass später darüber nicht großartig diskutiert werden musste, lag an Lecces Schlussmann Falcone, der nämlich parierte den folgenden, zu zentralen Versuch von Lukaku (5.).
Lecce bitter bestraft - Lukaku hat das letzte Wort
Es blieb also beim 0:0 - und das sollte bis tief in die zweite Hälfte hinein so bleiben. Die Roma war zwar die bessere Mannschaft, hatte auch Feldvorteile, wusste aus diesen aber Kapital zu schlagen. Zu allem Überfluss erwies sich Deckung der AS in der 71. Minute unachtsam: Als Banda in den Sechzehner eindrang, agierten Mancini und Llorente suboptimal, sodass der Sambier quer zu Almqvist legen konnte. Der Schwede dankte und schoss zum vielumjubelten 1:0 ein.
Danach packten die Römer die Brechstange aus, probierten es mit aller Macht, doch Lecce verteidigte in der Schlussphase mit Mann und Maus - und wurde in der Nachspielzeit dennoch brutal erwischt: Zuerst trieb der eingewechselte Zalewski über links an und flankte präzise ins Zentrum zu Azmoun, die Bayer-Leihgabe schraubte sich hoch und nickte wuchtig zum 1:1 ein (90.+1). Anschließend tankte sich Lukaku nach Vertikalpass dynamisch durch und vollstreckte kraftvoll ins linke Eck zum 2:1-Siegtreffer (90.+4).
Danach brachen in Rom alle Dämme, es wurde ausgiebig gefeiert, wurde doch die sich quasi anbahnende Mini-Krise auf den letzten Drücker abgewendet. Mit frischem Selbstvertrauen kann die Roma nun in die kommenden Spiele bei Slavia Prag in der Europa League am Donnerstag (18.45 Uhr) und am darauffolgenden Sonntag (18 Uhr) ins Derby bei Lazio Rom gehen.