Chaotische Szenen beim Superclasico zwischen River Plate und Boca Juniors: Nach einer umstrittenen Elfmeter-Entscheidung traf Miguel Borja kurz vor Abpfiff für den Gastgeber und aktuellen Tabellenführer River, trainiert von Ex-Bayern-Profi Martin Demichelis (Co-Trainer ist der Ex-Nürnberger Javier Pinola), zum 1:0-Endstand. Die heimischen "Millonarios" feierten den Treffer im mit über 84.000 Fans prall gefüllten Estadio Monumental entsprechend. Aus Sicht der Gäste jedoch offensichtlich zu ausgiebig.
Wir Argentinier hassen es zu verlieren, wir lassen uns lieber umbringen.
Martin Demichelis
Denn nach vermeintlichen Provokationen kam es auf dem Spielfeld zu einem längeren Gerangel zwischen den Spielern der beiden Hauptstadt-Klubs. Schiedsrichter Dario Herrera schickte im Zuge dessen sechs Profis - ein Trio jedes Teams - und Boca-Trainer Jorge Almiron mit der Roten Karte vom Platz.
"Manchmal nimmt die Leidenschaft überhand", kommentierte Demichelis die Jagdszenen: "Wir Argentinier hassen es zu verlieren, wir lassen uns lieber umbringen."
Legendäre Rivalität - Erinnerung an 2018
Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen ist legendär. Aus Sorge über gewalttätige Auseinandersetzungen sind in Argentinien Gästefans bei Fußballspielen bis auf wenige Ausnahmen in den Stadien nicht zugelassen.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2018 musste das Finale zwischen Boca und River in der Copa Libertadores aus Sicherheitsgründen sogar nach Madrid verlegt werden, nachdem der Bus mit den Boca-Profis bei der Fahrt ins Stadion von River-Fans angegriffen worden war.
River führt die Tabelle im argentinischen Oberhaus nach dem Sieg mit großem Vorsprung vor CA San Lorenzo an. Maradona-Klub Boca, amtierender Meister, belegt nach einem schwachen Start in die Saison aktuell nur Rang 13 im 28er-Feld.