Es war das erhoffte Traumfinale geworden: Real Madrid gegen den FC Barcelona. Die derzeit zwei besten Teams im spanischen Vereinsfußball standen sich im Endspiel um die Supercopa in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, gegenüber. In zwei engen Halbfinals hatten sich die Königlichen im Elfmeterschießen gegen Valencia durchgesetzt, Barça gegen Real Betis vom Punkt das bessere Ende gehabt. Im Gleichschritt agierten vor der Titelentscheidung auch die beiden Trainer Carlo Ancelotti und Xavi, die jeweils drei Wechsel vornahmen. Bei den Madrilenen begannen Carvajal, Mendy und Modric an Stelle von Vazquez, Nacho und Rodrygo, bei den Katalanen kamen Christensen, Balde und Sergio Busquets für Sergi Roberto, Jordi Alba und Raphinha.
Gavi und Lewandowski glänzen doppelt
Weniger im Gleichschritt verlief indes das Geschehen auf dem Platz. Von Beginn an waren die Mannen in Blau und Rot wacher, griffiger und gefährlicher. Araujo verpasste eine Freistoßflanke Pedris knapp (6.), bevor Courtois einen Versuch Lewandowskis an den Pfosten lenkte, in dessen Folge Balde die ganz große Chance auf die Führung ausließ (13.). Kurz darauf deuteten Los Blancos aber an, wie schnell es bei ihnen aus dem Nichts gefährlich werden kann: Mendy fand Benzema, der per Kopf nur hauchzart am Tor vorbeizielte (18.).
Insgesamt blieben jedoch die Katalanen das bessere Team. Immer wieder störte der aktuelle Tabellenführer die ein ums andere Mal zu ungenau agierenden Madrilenen früh und kam so zu einem Ballgewinn, nach dem Lewandowski Gavi bediente, der eiskalt einschob (33.). Ein Treffer, welcher der Blaugrana weiteres Selbstbewusstsein verlieh. Souverän zog der FC Barcelona nun sein Ballbsesitzspiel auf. Mit dem Halbzeitpfiff zeigte Barça dann außerdem Qualitäten, die man eigentlich eher mit Real verbindet: Einen mustergültigen Konter über de Jong und Gavi veredelte Lewandowski mit dem Halbzeitpfiff zum 2:0 (45.).
Courtois hält Real nur vorerst im Spiel
Mit der Führung im Rücken ließ sich Barça nach Wiederanpfiff etwas fallen, blieb aber dennoch das gefährlichere Team. Erst vergab Dembelé nach einem schnellen Gegenstoß freistehend vor Courtois (51.), ehe auch Lewandowski aus spitzem Winkel das Nachsehen gegen den Belgier hatte (55.). Eine knappe Viertelstunde später konnte aber auch der starke Schlussmann nicht mehr retten: Gavi spritzte in einen Pass von Dani Ceballos, erhielt das Leder von Lewandowski zurück und bediente Pedri, der locker zur 3:0-Entscheidung traf (69.).
Anschließend tat sich in Riad nicht mehr wirklich viel. Real schien sich mit der Niederlage abgefunden zu haben und drängte nicht mehr ernsthaft auf einen Treffer. Auf der anderen Seite bespielte Barcelona die sich bietenden Räume nicht mehr so konsequent wie vor dem zweiten und dritten Treffer.
In den Schlussminuten zogen Los Blancos dann aber doch nochmal an. Erst prüfte Rodrygo ter Stegen (79.), bevor der Ehrentreffer durch Benzema (90.+3) das letzte offensive Highlight eines Endspiels war, in dem sich der FC Barcelona allen voran aufgrund des herausragenden Gavi hochverdient den ersten Titel unter Xavi sicherte.
Nach der Rückkehr aus Saudi-Arabien stehen für die beiden spanischen Topklubs weitere Pokalspiele an: Real trifft am Donnerstag (21 Uhr) in der Copa del Rey im Achtelfinale auf Villarreal, Barcelona misst sich bereits eine Stunde zuvor mit Drittligist AD Ceuta.