Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti setzte auf die erfolgreiche Elf der letzten Wochen. Im Angriff bildeten wie gewohnt Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Gareth Bale das Dreigestirn. Sein Gegenüber Gerardo Martino setzte auf viel Ballbesitz. Er stellte die gleiche Elf auf, die schon in der Champions League Manchester City aus dem Wettbewerb katapultiert hatte: Neymar, der zuletzt nicht zu überzeugen wusste, bekam auf rechts den Vorzug vor Alexis Sanchez und Pedro. Iniesta sollte auf links für mehr Stabilität und Ballbesitz aus dem Mittelfeld sorgen.
Benzemas Doppelschlag - Barça schwimmt
Und eben jener Iniesta sorgte auch direkt für die Führung der Gäste. Einen Messi-Pass nahm der Spanier im Strafraum an und setzte ihn mit links unter die Latte - 0:1 (6.). Madrid brauchte ein wenig, um den frühen Rückstand aus den Kleidern zu schütteln, kam dann aber so richtig in Fahrt: Di Maria schlug eine Flanke vor das Tor, Benzema stieg im Duell mit Mascherano hoch und wuchtete den Ball aufs rechte Eck. Valdes war zwar noch mit einer Hand dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (20.).
Zwei Minuten später war es wieder Derwisch Di Maria, der erneut eine Flanke in den Strafraum brachte: Mascherano tauchte unter dem Ball hindurch, Benzema nutzt das aus und schob volley zum 2:1 ein (22.). Barcelona zeigte sich gezeichnet und kam kurze Zeit später wieder mächtig in die Bredouille, und wieder waren Di Maria und Benzema die Hauptverantwortlichen: Der Argentinier setzte sich abermals stark auf links durch, Mascherano und Alves verschätzten sich in der Mitte - den Schuss von Benzema klärte Pique aber auf der Linie für den bereits geschlagenen Valdes (26.).
Kurz vor der Pause der etwas schmeichelhafte Ausgleich für die Katalanen: Messi wollte im Strafraum Neymar bedienen, Carvajal spitzelt die Kugel jedoch zurück zum Absender. Messi legte sich den Ball einmal vor und versenkte ihn rechts unten im Eck - 2:2 (42.). Mit diesem Ergebnis ging eine turbulente und rassige erste Halbzeit zu Ende.
Ronaldo trifft vom Punkt - Messi auch
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Nach einer kurzen Abtastphase ging es direkt wieder richtig zur Sache: In der 53. Minute zog Ronaldo in den Strafraum, blieb jedoch Zentimeter außerhalb leicht am Fuß von Daniel Alves hängen - Schiedsrichter Undiano Mallenco entschied jedoch sofort auf Elfmeter. Ronaldo verwertete diesen links unten selbst - 3:2.
Messi tauchte immer wieder gefährlich vor Diego Lopez auf. imago/Alterphotos
Acht Minuten später zeigte Mallenco erneut auf den Punkt - diesmal jedoch auf der anderen Seite. Messi schlug einen Traumpass auf Neymar, der im Strafraum den Weg von Ramos kreuzte. Eine Berührung war schwer zu erkennen, allerdings gab Undiano Mallenco auch diesen Strafstoß - und schickte Ramos noch dazu mit Rot vom Feld (62.). Messi lief an und verwandelte cool zum 3:3.
Undiano Mallencos umstrittene Pfiffe
In Unterzahl beschränkten sich die Königlichen auf das Verteidigen des Unentschiedens. Barcelona hatte mehr vom Spiel, kam jedoch nicht zwingend vor den Kasten der Hausherren. Ein Distanzschuss von Alves war noch die beste Chance, das Leder klatschte dabei jedoch nur an den Pfosten (74.) - Glück für Madrid! In der 83. Minute war Mallenco wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens: Iniesta schlängelte sich gegen Carvajal und Alonso in den Strafraum: Der eine traf ihm an den Beinen, der andere am Oberkörper - der dritte Elfmeter im Spiel! Allerdings derjenige, der am ehesten berechtigt war. Wieder lief Messi an, diesmal haute die Kugel unhaltbar rechts in den Knick (83.).
Madrid war jetzt in Unterzahl gefordert und versuchte alles, allerdings kamen die Königlichen kaum noch an den Ball. So ließen die Gäste klug die Uhr ablaufen - und fuhren den wichtigen 4:3-Sieg ein. Durch den Erfolg in einem turbulenten, umstrittenen und vor allem in der ersten Halbzeit hochklassigen Spiel rückt Barça bis auf einen Zähler an den Erzrivalen heran. Der neue Tabellenführer heißt Atletico Madrid, das den direkten Vergleich gegen Real gewinnen konnte und dadurch auf Rang eins thront. Messi stellte durch seine drei Tore eine neue Clasico-Rekordmarke auf: Der Argentinier hat mit nun 21 Toren die frühere Real-Ikone Alfredo Di Stefano (18 Treffer) überflügelt.