Mit einem 0:3 im Hinspiel dieser K.-o.-Runden-Play-offs in der Europa League hatte der FC Sevilla in der vergangenen Woche einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Entsprechend schwer war die Aufgabe für die PSV und ihren Coach Ruud van Nistelrooy, der nach dem 2:2 gegen den FC Utrecht drei Änderungen an seiner ersten Elf vornahm: Mwene, Ramalho und Gutierrez begannen anstelle von Teze, Obispo und Mauro Junior.
Sevillas Trainer Jorge Sampaoli wechselte im Vergleich zum 1:1 in Spaniens La Liga bei Rayo Vallecano sechsmal: Jesus Navas, Jordan, Rakitic, Bryan und En-Nesyri rückten anstelle von Montiel, Suso, Gueye, Ocampos und Rafa Mir in die Startelf. Kurzfristig fiel zudem Stammkeeper Bono aus, dem Vernehmen nach wegen Unwohlseins im Vorfeld der Partie. Dmitrovic ersetzte ihn im Tor der Andalusier.
PSVs Druckphase ist nicht von Dauer
Ein frühes Tor hätte der PSV bei der Mission Aufholjagd sicherlich in die Karten gespielt. Entsprechend druckvoll begannen die Niederländer. Das hohe Anlaufen hatte bis auf die ein oder andere knappe Situation, etwa als Dmitrovic den Ball gerade noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone schlagen konnte (6.), wenig Wirkung. Sevilla überstand die kurze Druckphase und gestaltete die Partie fortan ausgeglichen.
Die Gäste taten nicht viel mehr als nötig und kontrollierten die Angriffsbemühungen der PSV. Zur Folge hatte das eine recht ereignisarme erste Hälfte. Immer wieder gab es Unterbrechungen und Spielverzögerungen auf Seiten der Andalusier (Acuna sah bereits in der 33. Minute Gelb wegen Zeitspiels) - ein Freistoß von Alex Telles knapp über das rechte Kreuzeck (15.) zählte zu den wenigen Chancen des ersten Durchgangs.
Rakitic trifft die Latte
Die Partie gewann nach dem Seitenwechsel an Unterhaltungswert, was zunächst an den Gästen lag: Sevilla kam über En-Nesyri, der vom auffälligen Bryan bedient wurde, zur bis dahin besten Chance des Spiels. Der Angreifer scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel aber an Benitez im PSV-Tor (48.).
Auch Eindhoven kam in der Folge immer wieder zu Offensivaktionen. Die besseren Gelegenheiten verbuchten aber weiterhin die Gäste: Rakitic traf erst die Latte (67.) und schoss Sekunden später knapp am Tor vorbei (68.).
De Jong lässt die PSV hoffen - zweiter Treffer zählt nicht
Mit Einbruch der Schlussphase verschärfte die PSV dann ihre Offensivbemühungen. Bakayoko verpasste noch den Führungstreffer (70.), den de Jong dann kurz darauf besorgte (77.). Im Fallen schob der Kapitän der Niederländer den Ball durch Dmitrovics Beine und ins Tor.
PSV lieferte in der Folge das, was ihnen zuvor lange gefehlt hatte: Die Niederländer drückten mit aller Macht auf das Gäste-Tor. De Jongs zweiter Treffer zählte wegen einer Abseitsposition von Vorlagengeber Fabio Silva nicht (81.), Veerman hatte kein Glück bei seinen Abschlüssen (87., 88.).
So war es letztlich Fabio Silva, der (zu) spät das 2:0 erzielte (90.+4). Das für die Verlängerung nötige dritte Tor sollte nicht mehr fallen. Eindhoven muss sich so aus der Europa League verabschieden, der FC Sevilla steht hingegen im Achtelfinale.
Am Sonntag geht für beide Teams der Ligaalltag weiter: Die PSV empfängt Twente Enschede (16.45 Uhr), Sevilla hat CA Osasuna zu Gast (21 Uhr).