Die polnische Nationalmannschaft hatte nach der 2:3-Blamage in der Republik Moldau einiges gutzumachen. Nach drei Spieltagen lag man in Gruppe E als Favorit mit mageren drei Punkten auf dem vorletzten Platz - lediglich vor dem vierten und letzten Qualifikations-Gegner Färöer. Die Mannschaft von der Inselgruppe sammelte bislang nur einen Punkt, den aber ausgerechnet gegen Moldau (1:1).
Fernando Santos baute als Reaktion auf die Pleite in Moldau bis auf Zielinski das gesamte Mittelfeld um. Bereszynski, Krychowiak, Startelf-Debütant Skoras und Wolfsburgs Kaminski rückten in die erste Elf. Sein Gegenüber Haakan Ericsson schickte den große Außenseiter von den Färöer, zuletzt mit 1:3 gegen Albanien unterlegen, in einem tiefstehenden 5-4-1-System auf den Rasen.
An den beiden eng gestaffelten Ketten bissen sich die Polen zunächst die Zähne aus. Defensiv ließen der Gastgeber dazu immer mal wieder etwas zu viel Raum für die Färöer, die beinahe früh durch Edmundsson in Führung gingen. Der Stürmer konnte seinen Sprung aber nicht gut timen und brachte freistehend zu wenig Druck hinter seinen Kopfball, um Szczesny zu überwinden (18.).
Polen sorgt für wenig Gefahr im ersten Durchgang
Die Kugel zirkulierte zwar die meiste Zeit durch die polnischen Reihen, hochkarätige Chancen erspielte sich der Favorit in Halbzeit eins aber kaum. Die einzigen nennenswerten Abschlüsse hatten Lewandowski, der nach einem Chip den Ball zwar am Keeper, aber auch am Tor vorbeispitzelte (25.), und zunächst Milik (29.), dann Zielinski (37.) per Kopf. Beide scheiterten aber am gut aufgelegten Lamhauge. So ging es torlos und unter Pfiffen der polnischen Fans in die Pause.
EM-Quali Gruppe E, 5. Spieltag
Vielleicht waren es die Unmutsbekundungen der Zuschauer, vielleicht die Ansprache von Trainer Santos: Die polnische Elf wurde nach dem Seitenwechsel zumindest etwas druckvoller, die Entlastungsangriffe der Gäste seltener. Besonders Lewandowski zeigte sich nun mehr, rückte hin und wieder in die Rolle des Spielmachers und scheiterte selbst per Kopf nur an der Latte (51.).
Der Druck nahm zu, die nächste Chance ließ aber auf sich warten - bis zur 67. Minute. Plötzlich war Lewandowski völlig frei auf dem Weg zum Tor. Der Kapitän der Polen ließ sich jedoch untypisch viel Zeit und vertändelte die Großchance.
Lewandowski bringt die Erlösung
Wenn es spielerisch nicht klappt, dann braucht es manchmal eben das berühmte Quäntchen Glück. Genau das sollten die Polen an diesem Tag dann doch noch haben. Zielinski touchierte einen hohen, langen Ball nur minimal mit dem Kopf, doch genau so, dass die Kugel auf den Arm von Faerö fiel. Nach kurzer VAR-Studie entschied der Unparteiische auf Elfmeter, Lewandowski verwandelte sicher (73.).
Zehn Minuten später sorgte der Kapitän höchstpersönlich dann mit einem technisch anspruchsvollen Treffer für die Vorentscheidung. Umringt von drei Gegenspielern legte Lewandowski den Ball platziert und unhaltbar für Lamhauge ins obere rechte Eck (83.).
Tore und Karten
1:0 Lewandowski (73')
2:0 Lewandowski (83')
Spieldaten
Szczesny - Bereszynski , Kedziora, Bednarek, Kiwior - Skoras , Krychowiak , Zielinski, Kaminski - Lewandowski , Milik
Lamhauge - Rolantsson , Askham, Faerö, Nattestad , V. Davidsen - S. Vatnhamar, Re. Joensen , G. Vatnhamar , Bjartalid - Edmundsson
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Zuschauer | 54.129 |
Nicht glanzvoll, aber letztlich verdient fahren die Polen also den zweiten Sieg der EM-Qualifikation ein und schieben sich vorerst auf Platz drei. Am Sonntag (20.45 Uhr) bietet sich dann die Chance, mit einem Sieg auf einen direkten EM-Platz zu springen. Die Färöer müssen zuvor bereits um 18 Uhr gegen die Republik Moldau ran.
