So viel war schon vor Anpfiff sicher: Eine Serie würde an diesem Sonntagabend definitiv enden. Entweder die Serie von fünf Pflichtspielsiegen in Folge von PSG oder die des Tabellendritten Brest von sogar sechs Pflichtspielsiegen nacheinander. Die Hausherren bemühten sich von Beginn an, dass letztgenannte Serie ein Ende finden sollte.
PSG-Coach Luis Enrique nahm nach dem 4:1-Pokalerfolg bei US Orleans in der Vorwoche vier Veränderungen an seiner Startelf vor, unter anderem rückte die eigentliche Nummer 1, Donnarumma, wieder ins Tor. Der Italiener hatte zunächst einen entspannten Start in den Arbeitstag, in den ersten Minuten stand sein Gegenüber aus der Bretagne, Bizot, im Mittelpunkt. Der Brest-Keeper sah in der 4. Minute einen wuchtigen Abschluss von Vitinha über sein Tor segeln, in der 9. Minute musste er gegen Mbappé parieren, der wiederum nur fünf Minuten später über die Querlatte zielte.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte kamen die Gäste aber besser ins Spiel, machten PSG das Leben schwer, kamen selbst zu Ballbesitz. Die Hausherren kamen nicht mehr zu guten Chancen, Brest wiederum setzte vereinzelte Nadelstiche, beispielsweise durch einen direkten Freistoß von del Castillo (28.). Dann aber schaltete Paris in der 38. Minute schnell um, Barcolas traumhafter Chipball in den Sechzehner fand Asensio, der per Volley-Abnahme die Führung für den amtierenden Meister besorgte.
Ligue 1, 19. Spieltag
Nach einer weiteren Chance für Zaire-Emery (42.) bestrafte Kolo Muani einen Patzer der Gäste: Chardonnet verlor den Ball im Spielaufbau, Barcola bediente den in den Strafraum sprintenden Asensio, dessen Versuch von Bizot pariert werden konnte. Aber nur in die Mitte, wo der Ex-Frankfurter den Ball über die Linie drückte (45.).
Brest kommt zurück
Die Gäste kamen aktiver aus der Kabine und prüften Donnarumma mit mehreren, letztlich ungefährlichen Schüssen. In der 55. Minute aber verkürzte Brest. Auf Vorlage von del Castillo schloss Camara am Fünfer ab, traf den Ball aber nicht richtig. Doch Danilo Pereira fälschte die Kugel unglücklich ab, die ins Tor trudelte (55.).
Anschließend kamen Mbappé auf der einen (Schuss aus Rücklage übers Tor, 67.) und Lala auf der anderen Seite (Donnarumma pariert, 74.) nochmal in Tornähe, doch die Partie gestaltete sich nun insgesamt etwas verhaltener. PSG wollte nicht zu viel riskieren, Brest ließ mit der Schlussoffensive noch auf sich warten.
Die benötigten die Gäste letztlich auch gar nicht. Denn in der 80. Minute sorgte ein Geniestreich für den Ausgleich. Der eingewechselte Satriano wurde mit einem tollen Pass auf der linken Seite tief geschickt. Der 22-Jährige nutzte seinen Platz, dribbelte in den Strafraum und passte druckvoll in den Fünfer. Dort stand Pereira Lage - ebenfalls eingewechselt - bereit, um den Ball sehenswert mit der Hacke ins kurze Eck zu bugsieren (80.).
Zweimal Gelb für Barcola innerhalb von zwei Minuten
Anschließend erhöhte PSG nochmal den Druck, die Gäste warfen sich aber mit viel Leidenschaft dazwischen, so wie bei Mbappés Abschluss in der 86. Minute. Ein weiterer Treffer blieb damit aus, in der Nachspielzeit wurde es dennoch nochmal kurios. Barcola erhielt eine zunächst eine harte Gelbe Karte - Lees-Melou schien eigentlich selbst in den Boden getreten zu haben (90.+2) - und traf nur zwei Minuten später Brahimi ohne Aussicht auf den Ball von hinten, Gelb-Rot (90.+4).
Am Endergebnis änderte das nichts mehr. So endeten letztlich sogar beide Siegesserien. PSG bleibt mit sechs Punkten Vorsprung Tabellenführer und ist als nächstes am Sonntag bei Racing Straßburg zu Gast. Auf Stade Brest wartet ebenfalls am Sonntag das nächste Spitzenspiel gegen den Zweiten OGC Nizza. Am 7. Februar kommt es dann im Achtelfinale des Coupe de France zur Neuauflage des heutigen Duells.