Mit dem klaren Ziel, seinen ersten Sieg als PSG-Coach einzufahren und einen möglichen Patzer der Konkurrenz auszunutzen, ging Pochettino in sein erstes Heimspiel. Dem enttäuschenden 1:1 bei St. Etienne folgte leise Kritik an Superstar Mbappé, auf dessen Schultern in Abwesenheit von Neymar noch mehr Verantwortung liegt.
Doch so viel sei verraten: In den ersten 45 Minuten gegen Brest enttäuschte der französische Weltmeister erneut, verlor viele Bälle im Dribbling und kreierte kaum gefährliche Szenen. Dass PSG dennoch zur Pause führte, war einem Standard zu verdanken, den Marquinhos an den Pfosten köpfte, ehe Kean in Mittelstürmer-Manier abstaubte (16.). Brest aber versteckte sich keineswegs, hatte nach fünf Minuten durch Faivre den ersten Hochkaräter und auch Cardona fehlte nach 38 Minuten nicht so viel.
Icardi hat sofort Einfluss
Für den zweiten Durchgang hatte sich Mbappé viel vorgenommen, doch binnen 17 Minuten scheiterte er dreimal an Brest-Keeper Larsonneur und schlenzte einmal vorbei. Die Vorentscheidung leitete Mbappé mit einem Solo ein, Joker Icardi vollstreckte cool (81.). Zwei Minuten später legte der Argentinier per Hacke für Sarabia ab, der mit dem 3:0-Endstand alle Restzweifel ausräumte (83.).
Viel sprach dafür, dass PSG nach der Hälfte der Saison zurück an die Tabellenspitze klettern würde, doch Tabellenführer Lyon egalisierte durch einen Doppelschlag kurz vor Schluss (Kapitän Depay traf und bereitete vor) ein 0:2 in Rennes und nahm zumindest einen Zähler mit. Dieser reicht, um die Ligue 1 mit 40 Punkten weiter anzuführen - Paris steht bei 39.
Dia holt Mbappé ein
Neben seinem gebrauchten Tag hat Mbappé indes auch die alleinige Führung in der Torschützenliste eingebüßt: Reims-Torjäger Dia traf beim 3:1 gegen St. Etienne doppelt und steht nun ebenfalls bei zwölf Liga-Treffern. Die nächste Bewährungschance hat Weltmeister Mbappé am Samstag (21 Uhr), wenn es bei Angers weitergeht. Brest empfängt tags darauf (13 Uhr) mit Rennes den nächsten harten Brocken.